Die auch, die Elemente wir nennen, beharren nicht
stet, Vier urzeugende Stoffe enthält das ewige Weltall; |
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ov
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Elemente (2)
War meines Fleisches dumpfer Stoff Gedanke, Dann kränkts mich nicht, daß noch mein träger
Fuß Ach, Sinnen tötet mich, daß ich nicht Sinn, Und aus den trägen Elementen beiden
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Feuer und Luft
sind jene beiden andern, Wenn diese schnellern Elemente eilen Bis sich als Ganzes wieder schließt mein Leben,
Ich hörs voll Freude, sende sie dir wieder |
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Shakespeare
(Übs.
Therese Robinson)
Elemente (3) Paracelsus
hat gesagt, alle irdischen Körper bestehen aus vier Elementen,
Merkurius, Schwefel, Salz und aus der jungfräulichen Erde, wie man auch
vier Kardinaltugenden hatte. Merkur ist die Metallität, als flüssige
Sichselbstgleichheit, und entspricht dem Lichte, denn das Metall ist
abstrakte Materie. Der Schwefel ist das Starre, die Möglichkeit des
Brennens; das Feuer ist ihm nichts Fremdes, sondern er ist die sich
verzehrende Wirklichkeit desselben. Das Salz entspricht dem Wasser, dem
Kometarischen, und sein Aufgelöstsein ist das gleichgültige Reale, das
Zerfallen des Feuers in Selbständige. Die jungfräuliche Erde endlich
ist die einfache Unschuld dieser Bewegung, das Subjekt, das die
Vertilgung dieser Momente ist; unter jenem Ausdruck verstand man die
abstrakte Irdischkeit, z. B. reine Kieselerde. Nimmt man dies
chemisch, so gibt es viele Körper, wo sich kein Merkur oder Schwefel
findet; der Sinn solcher Behauptungen ist aber nicht, daß diese
Materien realiter vorhanden seien, sondern der höhere Sinn ist, daß die
reale Körperlichkeit vier Momente habe. Solches muß man also nicht nach
der Existenz nehmen; sonst kann man Jakob Böhme und anderen Unsinn und
Mangel an Erfahrung zuschreiben. -
Hegel
,
Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1817)
Elemente (4)
gespräch der substanzen aber das bor, aber in ihren brunnen warum kann ich nicht konten und feuer löschen, |
- Hans Magnus Enzensberger, Landessprache. Frankfurt
am Main 1969 (es 304, zuerst 1960)
Elemente (5) Eine Prosa kann faulen wie ein Lendensteak. Seit Jahren beoachte ich die Anzeichen von Zersetzung in meiner Prosa. Wie ich, macht sie ihre Anginen, Ikterusse, Blinddarmentzündungen durch, aber auf dem Wege zur endgültigen Auflösung ist sie mir voraus. Schließlich und endlich bedeutet verwesen, mit der Unreinheit der Bestandteile Schluß zu machen und das chemisch reine Natrium, das Magnesium und den Kohlenstoff wieder in ihre Rechte einzusetzen. Meine Prosa verwest syntaktisch und schreitet - mühsam! - zur Einfachheit fort. Ich glaube, schon aus diesem Grund bin ich nicht mehr imstande, »kohärent« zu schreiben; ein Aufbäumen der Worte wirft mich nach wenigen Schritten ab. Fixer des vertiges, wie schön. Aber ich fühle, ich müßte Elemente fixieren. Das Gedicht eignet sich dazu, auch gewisse Situationen im Roman oder in der Erzählung oder im Theater. Der Rest ist nichts als Füllsel und gelingt mir schlecht.
- Ja, aber sind denn die Elemente das Wesentliche? Den Kohlenstoff festzuhalten ist weniger wert, als die Geschichte der Guermantes festzuhalten.
- Ich habe das dunkle Gefühl, daß die Elemente, die ich im Auge habe, ein
Endergebnis der Komposition sind. Man kehrt einfach
den Blickpunkt der SchuI-Chemie um. Wenn die Komposition an ihre äußerste Grenze
gelangt ist, öffnet sich das Territorium des Elementaren. Man muß diese Elemente
festhalten und sie, wenn möglich, sein. - (ray)
Elemente (6) Platon nahm zwei Urgründe des Alls
an, Gott und die Materie;
jenen nennt er auch Vernunft und Ursache. Die Materie sei gestaltlos und unbegrenzt;
aus ihr bilde sich das Zusammengesetzte. Vormals in ordnungsloser Bewegung,
habe Gott sie, sagt er, in einen Raum zusammengeführt, überzeugt, daß Ordnung
besser sei als Unordnung. Es habe sich aber dieser Wesensbestand in vier Elemente
gewandelt: Feuer, Wasser,
Luft und Erde; daraus sei,
wie die Welt selbst, so alles, was in ihr ist, entstanden. Von diesen Elementen
erklärt er die Erde für das allein Unveränderliche, und zwar gilt ihm als Grund
dafür der Unterschied der geometrischen Figuren, aus denen die Elemente bestehen.
Danach nämlich sind die Figuren der übrigen Elemente miteinander gleichartig,
denn alle setzen sich zusammen aus rechtwinkligen Dreiecken mit einer längeren
Seite, nur die Erde habe zur Grundlage ein Dreieck von besonderer Art (gleichschenkelig
rechtwinkeliges) . Das Element des Feuers nämlich sei die Pyramide, das der
Luft das Oktaeder, das des Wassers das Ikosaeder, das der Erde dagegen der Würfel.
Daher komme es, daß sich weder die Erde in diese verwandle noch diese in Erde.
Sie seien aber nicht so voneinander geschieden, daß jedes immer den ihm eigentlich
zukommenden Platz einnähme, denn der Kreisumschwung des Himmels drängt die kleinen
Teile zurück und schiebt sie nach dem Mittelpunkt hin zusammen, während er die
großen Massen zerteilt. Daher komme es, daß sie, wie sie sich in ihrer Beschaffenheit
verändern, so auch ihren Platz wechseln. -
(diol)
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