Grundstoff  Feuer ist der Grundstoff, und alle Naturvorgänge sind Umwandlungen des Feuers, die sich durch Verdünnung oder Verdichtung vollziehen; deutliche Darlegungen aber gibt er nicht. Alles geschieht nach dem Gesetz der Gegensätzlichkeit, und das Ganze ist in strömender Bewegung wie ein Fluß. Das All ist begrenzt, und es ist nur eine Welt. Sie entsteht aus dem Feuer und löst sich nach Maßgabe gewisser Umläufe (Perioden) auch wieder in Feuer auf, ein Vorgang, der sich wechselweise im Verlaufe der ewigen Zeit immer wiederholt; dies geschieht nach unverbrüchlicher Schicksalsfügung. Von den Gegensätzen aber wird dasjenige Glied, welches zur Entstehung führt, Krieg und Streit genannt, dasjenige, welches zum Weltbrand führt, Eintracht und Friede, und die Umwandlung ist der Weg nach oben und unten; ihr gemäß bildet sich die Welt. Denn durch Verdichtung nimmt das Feuer Feuchtigkeit an, durch deren Zusammenschluß es Wasser wird. Verdichtet sich aber das Wasser, so wandelt es sich in Erde: dies ist der Weg nach unten. Anderseits wird die Erde flüssig, und so entsteht aus ihr das Wasser, aus diesem aber fast alles übrige, denn er führt es auf die Ausdünstung aus dem Meere zurück. Das ist der Weg nach oben. Ausdünstungen entstehen aus der Erde und aus dem Meere, die einen hell und rein, die anderen dunkel. Das Feuer vermehrt sich durch die hellen, das Feuchte durch die anderen. Über die Natur des Umfassenden (Himmelsgewölbe) erklärt er sich nicht. Doch birgt es, meint er, in sich Kähne, die mit ihrer hohlen Seite uns zugewandt sind; in ihnen sammeln sich die hellen Ausdünstungen und entzünden sich zu Flammen: dies sind die Sterne. - Heraklit, nach (diol)
 
 

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