renze  Der Mensch ist vielleicht halb Geist und halb Materie, so - wie der Polype halb Pflanze und halb Tier. Auf der Grenze liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.   - (licht)

Grenze (2)   Warum sollte das ungesund sein, diese meine Begeisterung für das junge, noch nicht ermattete Leben, für diese Frische? Im aufblühenden Leben ist dies das einzige, was Leben genannt zu werden verdient, denn hier gibt es keine Zwischenphase; was nicht aufblüht, welkt. War das denn nicht der Gegenstand des versteckten Neides und einer nicht minder geheimen Verehrung aller wie ich zur allmählichen Verendung Verurteilter, der Gnade der täglichen Vermehrung der Lebenskraft Beraubter? War diese Grenze zwischen dem aufsteigenden und dem absteigenden Leben nicht die wirklichste von allen? Der einzige Unterschied, der zwischen mir und »normalen« Männern bestand, lag darin, daß ich den Glanz dieser Göttin - Jugend - nicht nur im Mädchen verehrte, sondern auch im jungen Burschen, daß sogar ein Junger für mich ihre vollkommenere Verkörperung war als eine Junge ... Ja, die Sünde, wenn es eine gab, rührte davon her, daß ich es wagte, die Jugend unabhängig vom Geschlecht zu bewundern, und sie aus dem Beherrschtsein durch den Eros hervorholte - daß ich auf den Sockel, auf den sie ein junges Weib stellten, einen Jungen zu stellen wagte.  - (gom)

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