eist,
heiliger Benedikt XIV. mißbilligte die Visionen
der bayrischen Nonne Crescentia Höß aus Kaufbeuren, welcher der Heilige Geist
in Gestalt eines schönen Jünglings erschienen war.
- Albert Christian Sellner,
Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek
260)
Geist,
heiliger (2) Als Flaubert seinen
beiden Freunden die Erzählung «Un cœur simple» vorlas, fielen kritische Bemerkungen
über einige zehn Zeilen, in denen erzählt wurde, daß die alte
Jungfer schließlich ihren Papagei mit dem Heiligen
Geist verwechsle. Der Gedanke erschien zu fein für
ein bäurisches Gehirn. Flaubert hörte zu, dachte nach und gestand, daß die Bemerkung
stimmte. Aber da erfaßte ihn eine tödliche Angst: «Ihr habt recht», sagte er,
«aber... ich müßte den Satz ändern.» -
Guy de
Maupassant
, Gustave
Flaubert. Nach: G. F., Madame Bovary. Zürich 1967
Geist,
heiliger (3) Das dritte abstrakte Tarockzeichen
ist nach Sophrotates, dem Armenier, das, was wir Treff nennen, welches der Heilige
Geist in seinen vier Ecken, die beiden Flügel, der Schwanz und der Kopf des
Vogels ist, oder der gestürzte Luzifer, aufrecht stehend,
gehörnt, mit seinem Bauch und zwei Flügeln der gemeinen Tintenschnecke verwandt
und das vor allem zumindest dann, wenn man aus seinem Gesicht alle negativen,
das heisst horizontalen Linien entfernt; — oder, an dritter Stelle, das Tao
oder das Kreuz, Emblem der Religion der Barmherzigkeit oder der Liebe; — oder
schliesslich der Phallus, der daktylisch der dreifachen
Wahrheit zugehört. - (
faust
)
Geist, heiliger (4)
Geist,
heiliger (5) Ich glaube, aber eigentlich ist es eher
eine Vorstellung nach dem, was mir erzählt wurde, ich glaube, daß die heiligen
Geister ziemlich nervös und ein wenig unstet sind, und in den höheren Schichten,
den Ozonschichten, wohnen, weswegen sie sich nicht besonders um ihr Aussehen
kümmern und flüchtige Visionen sind, dröhnende Visionen, würde ich sagen; aber
erbärmlich am Ende und aus nichts bestehend. Das alles wegen der kurzen Dauer,
die ihre Seinsart ist. -
(mond)
Geist,
heiliger (6)
Auf den Heiligen Geist
Du Farben-Spiegel-Blick, du wunderbuntes Glänzen! Du schimmerst hin und her, bist unbegreiflich klar; Die Geistes Taubenflüg in Wahrheits Sonne glänzen. Der gottbewegte Teich ist auch getrübet klar!. Er will erst gegen ihn die Geistes Sonn beglänzen Den Mond; dann dreht er sich, wird Erden ab auch klar. |
- Catherina R. von Greiffenberg, nach: Gustav René
Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst.
Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)
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