apagei   Do you know Basel setzt sich im Schlaf hoch, schiebt die Tische mit den dreien dran auseinander, schwimmt durch das Bier hoch, krault zwei Tischlängen nach vorn, öffnet den Hosenstall und Jäcki, der eine Meise erwartet, endeckt einen Papageien, etwas Nacktes, Krächzendes, Flatterndes und Do you know Basel pißt, worauf die im Strindbergdämmern ihre Hormone Sortierenden den Mantel und den Rock und die Hose wegziehen und vor den Spritzern die Träne stockt und sie schnell rauslaufen.

Dann kommt aber der Wirt und faßt Do you know Basel, der immer weiter pißt, am Kragen und Jäcki kriegt auch noch eine Dusche und Do you know Basel wird rausgeschmissen. - (fich)

Pappegey (2)   Der gelblichgrüne / gelehrsame / nachahmende / nachsprechende / gefangene / artige / gefräßige der Menschen Stimme nachaffende / geschwätzige / Sittig. Der andern Vögel Ehre / weil er der schönste ist / und keiner kann ihm nachsprechen.

Der Pappegey ist eine Abbildung der knechtischen Heucheley / die wegen der Nahrung / deß Herrn Lied singet und ihm nachmals in seinem Dienst Gefängniß widerspricht. - (hrs)

Papagei (3)  

Papagei (3) Buddy legte seinen grün-orangenen Kopf schief, trippelte auf seiner Sitzstange hin und her und krächzte: »Magic! Magic!« Seine Stimme klang wie die einer Hexe in einem Zeichentrickfilm.

»Ey, Buddy, ey, Buddy Boy«, sagte Teddy. »Wie geht es denn meinem alten Buddy? Ich habe ein Holzvögelchen gekauft, das genauso aussieht wie du. Ein wunderschönes Mädchen sollte es hier abgeben, aber das hat sie vermutlich nicht mehr geschafft. Du hättest mit ihm spielen können, Buddy. Dann wärst du nicht mehr so allein gewesen.«

Buddy trippelte ganz an die Kante seiner Sitzstange, die weiß und grün war von Papageienscheiße. Wenn seine Mutter einen Sonnenblumenkern zwischen die Lippen nahm und dabei nuschelte: »Gib Küßchen, gib Küßchen«, dann kam Buddy sofort herbeigeeilt und pickte sich den Kern, ohne lange nachzudenken, von den grellroten Lippen. Kam allerdings Teddy in die Nähe des Käfigs - er stand mitten im Wohnzimmer auf ausgelegtem Zeitungspapier —, dann fing Buddy, selbst wenn Teddy ihm eine Erdnuß hinhielt, sofort an zu scheißen und zu zetern. Warum bloß?

»Ey, ich freß dich schon nicht auf. Komm auf meine Hand... Okay, dann eben nicht. Mir egal. Warum bist du nur so nervös?« Teddy ging in die Hocke, um Buddy, der sofort ans andere Ende seiner Stange hinüberwechselte, in die Augen sehen zu können. Dabei mußte sich zeigen, ob Buddy etwas in seinen Augen sah. Tat er es? Bei einem Papagei ließ sich das nur schwer sagen. Er hatte vielen Sträflingen in die Augen gesehen und sich gefragt, ob sie etwas in seinen sahen. Er hatte viele Anträge bekommen, und schließlich hatte ein schwarzer Hüne, Monroe Ritchie, ihn zu seiner Frau gemacht. Doch nie hatte er in den Augen eines Mithäftlings einen ähnlichen Blick entdeckt, wie er ihn in den Augen des Polizisten gesehen hatte — an dem Morgen, als sie die Tür zu seinem Hotelzimmer aufbrachen und der Polizist ihm den Lauf seiner Pistole ins Gesicht drückte.

Es war kein haßerfüllter Blick gewesen, eher war es ihm vorgekommen, als habe der Polizist irgend etwas in seinen Augen gesehen.

Dann, auf der Autofähre in Puerto Rico, war er dem Blick wieder begegnet. Diesmal hatte der Polizist den Griff eines Spazierstocks in sein Gesicht gehalten. Er fühlte seine Vermutung bestätigt, er hatte sich nicht getäuscht damals, als er geglaubt hatte, der Polizist sehe etwas in seinen Augen. Jetzt, siebeneinhalb Jahre später, sah er es noch immer.

»Wie würde dir das gefallen, wenn einer so täte, als wüßte er mehr über dich als du selbst, ey? Als könnte er dir mitten ins Gehirn und dort Dinge sehen, die in ihm nur den einen Wunsch übriglassen, dir den Kopf vom Leib zu schießen. Ich meine einen Kerl, der dir ganz offen zeigt, daß er dich am liebsten umbringen würde. Was würdest du machen? Es ihn tun lassen?« Teddy rückte noch näher an Buddy heran. »Ich mach dich nervös, ey? Würdest du mir jetzt am liebsten die Augen aushacken, damit ich dich nicht mehr ansehen kann? Ja? Dann weißt du ungefähr, wie ich mich fühle.«

Er hatte beobachtet, wie Monroe Ritchies Augen sich verfinstert hatten. »Nein, ich kann gar nichts sehen.« Dann waren sie wieder butterweich geworden. »Nur meinen kleinen Liebling.«  - Elmore Leonard, Glitz. München 1988

Papagei (4)
 

Vogel

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme