hallus
Man müßte nicht nur an die, zumindest in ihrem herrschenden Schema, phallogozentrische
Struktur des Subjektbegriffs erinnern. Ich würde gerne eines Tages aufzeigen,
daß dieses Schema die karnivore Virilität in
sich birgt. Ich wurde von einem Karno-Phallogozentrismus sprechen, wenn
es sich dabei nicht um eine Art Tautologie, oder vielmehr Hetero-Tautologie
als Synthese a priori handeln wurde. Du könntest dies mit "spekulativer
Idealismus", "Subjektwerdung der Substanz", "absolutes Wissen",
ja sogar mit "spekulativer Karfreitag" übersetzen: es genügt, die
idealisierende Verinnerlichung des Phallus und die
Notwendigkeit, daß er durch den Mund geht, ernst zu
nehmen, egal ob es sich dabei um Worte, Dinge,
Sätze, um das tägliche Brot und den täglichen Wein,
die Zunge, die Lippen oder
die Brust des Anderen dreht.
- Jacques Derrida, nach
(lte)
Phallus (2)
Phallus (3)