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se
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Elektrizität
(2) Durch unsere intensiven Wellen,
durch unsere verhexten ‹Induktionen›, durch die höllische Anlage eines ganzen
Netzes von Kupferdraht hatten wir die Erde verdorben!... Den Genius der Larven
gereizt!... Mitten in der unschuldigen Natur!... Wir hatten hier, in Blème-le-Petit,
eine ganz eigenartige Rasse von furchtbar schädlichen, ätzenden Würmern
ins Leben gerufen, die alle Saaten, alle Wurzeln und Pflanzen angriffen!...
Ja, die Bäume! die Ernten! die Bauernhäuser! Die Scholle selbst! und alle milchwirtschaftlichen
Erzeugnisse!... Die nichts verschonten!... Alles verdarben, aussaugten, zersetzten...
ja, die Pflugscharen fraßen!... Steine, Kiesel so gut wie Bohnen! Alles, was
ihnen in den Weg trat! An der Oberfläche, in der Tiefe!... Leichen und Kartoffeln!
... Alles!... Und die dazu mitten im Winter gediehen!... In der strengsten Kälte
an Kräften zunahmen!... Sich in Myriaden und aber Myriaden vermehrten!... Immer
unersättlicher!... Durch Berge! Ebenen! und Täler!... Mit elektrischer Geschwindigkeit!...
Mit Hilfe der Ströme unsrer Maschine!... Bald würde der ganze Kreis um Blème-le-Petit
nichts als ein verfaultes Feld sein!... Eine Kloake
von Würmern!... Dann würde Persant drankommen!... Dann Saligons!... Das waren
die Aussichten!... Es war noch nicht abzusehen, wie weit die Sache gehen würde!...
Ob man jemals die Katastrophe würde eindämmen können!...
Man mußte zuerst das Ergebnis der Analysen abwarten!... Sie konnte sich leicht
über alle Wurzeln Frankreichs ausbreiten .... Die ganzen Äcker auffressen!...
Bis im ganzen Land nur Kieselsteine übrigblieben!... Bis unsere Würmer ganz
Europa unfruchtbar gemacht hätten... Zu einer verwesenden
Wüste!... -
(
tod
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Elektrizität
(3) ist eine gefährliche Waffe. Die Kraft, die sie erzeugt,
wird man nicht mehr los. Sie strömt unaufhörlich und reißt die Widerstände nieder
draußen im Lande, wo man sie eindämmen will. Sie beschleunigt das Leben, sie
treibt weiter und wühlt sich Bahn, alles wird ihr Untertan, von ihr in Bewegung
gesetzt. Die Welt beginnt zu tanzen. Die kleine Elektrizitätsgesellschaft ist
schnell gewachsen, stark in die Breite gegangen, ihr Kapital hat sich aufgebläht,
dass es bald über seine eigenen Grenzen hinauswucherte. Es wäre sonst explodiert.
Man versuchte den unheimlich gewordenen Kräftedrang aufzuhalten, zu zersplittern,
in immer mehr abzweigende Bahnen zu lenken. Der Versuch ist noch in vollem Gange.
Alle Leute, die studiert haben, sind noch daran tätig. Da wird Kohle gekauft
und gefördert, Transportmittel werden geschaffen, neue Wege erschlossen. Der
Verkehr rast durchs Land. Und hinter ihm her die Arbeit. Die Arbeit - aufgehalten,
um verbraucht zu werden, eingeordnet in die zitternden Finger der Studierten,
die die Kraft nicht mehr halten können; die Lohnarbeit. Aber die Leute alle
sagen, dass diese Arbeit nicht das ist, was dem Menschen ziemt. Die noch immer
frei strömende Kraft verlangt andere Arbeit, andere Arbeiter, andere Regulatoren.
Die Studierten beherrschen es nicht mehr, das Kapital wird zu Schlamm am Wege.
Es baut nicht weiter, es zerstört und halt auf. Es hätte sich längst auflösen
müssen, von dieser Kraft überholt und aufgesogen. So steht noch der Kampf. Kraft
ist in Umlauf, die schon zuviel ist, sagen die Leute, die noch von früher wissen,
als noch jeder im eigenen Haus aus sich selbst seine eigene klägliche Kraft
zog. Darum wird der Staat eingreifen, die Regierung. Sie ist schon halb zusammengefallen.
Der Trust hat sie unterminiert. Die elektrische Kraft wird sie verschwinden
lassen. -
Franz
Jung
Elecktroßzitait (4)
Elecktroßzitait Pfeinz-, Pfeinzlübchns gaibt pfein Ocht, |
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ko
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Elektrizität (5)
Mark Twain in Nikola Teslas Labor
- N. N.
Elektrizität (6)
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