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blau
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Tiersprache (2) Über die Sprache der Fische schreibt Wenzel, daß sie unstreitig unter allen Thiersprachen die unvollkommenste ist. Die Fische drücken sich nur durch leise Hauche aus, die man kaum vernehmen kann, die immer einerley sind; aber auch die Bedürfnisse des Fisches sind äußerst einfach, und in seiner ganzen Struktur zeiget es sich, dass er nicht zum Redner gebildet ist. Nur wenig Beweglichkeit haben die Lippen des Fisches, einförmig macht sich sein Mund auf und zu ... Er lebt im Wasser, das die Höhle seines Mundes immerdar anfüllt, und eben kein Element ist, in welchem sich Gespräche führen lassen.
Was die Würmer betrifft, so behauptet der Autor, unter
ihrem Volke schon mehr Sprachvollkommenheit finden zu können. Er schreibt: Ich
habe ein Summen, ein Zischen
bey vielen wahrgenommen, besonders in heissen Sommertagen, und bey Windstille.
Ihre Töne sind schon etwas mehr als Hauche, sie haben schon geschärfte Accente.
Es gehöret freylich ein sehr feines Ohr dazu, z. B. die Schnecken
sprechen zu hören. - Istvan Ráth-Végh, Die
Komödie des Buches. Leipzig 1984
Tiersprache (3) Als der Philosoph und Ethnologe Claude Lévi-Strauss nach einem »unerreichten Ziel seines Lebens« gefragt wurde, antwortete er: »Ich hätte mich gern einmal richtig mit einem Tier verständigt.
Das ist ein unerreichtes Ziel. Es ist schmerzhaft für mich zu wissen,
daß ich nie wirklich herausfinden kann, wie die Materie beschaffen ist
oder die Struktur des Universums. Das hätte es für mich bedeutet, mit
einem Vogel sprechen zu können. Aber da ist die Grenze, die nicht
überschritten werden kann.« 3 Heilige, so wurde uns überliefert, hätten
diese Grenze schon überschritten; auch Kinder und Narren. - Nach: Peter Hamm, Nachwort zu
(arc)
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