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Koboldmaki

Werden Koboldmakis bei Tag gestört, so wenden sie den Kopf zuerst in Richtung des Geräusches, wobei sie ihn um bis zu 180 Grad drehen können, erst dann öffnen sie die Augen. Eingeborenenstämme Borneos, die früher Kopfjäger waren, hielten eine solche Begegnung mit einem Koboldmaki für ein böses Omen, das auf den möglichen Verlust des eigenen Kopfes hinwies. - (Reilly)

Omen (2) Ich erinnere mich, daß ich Ramanujan eines Tages besuchen ging, als er in Putney krank im Bett lag ich war im Taxi Nr. 1729 gekommen und erwähnte, daß mir diese Zahl ziemlich langweilig vorkäme und ich hoffte, das sei kein schlechtes Omen. «Nein», antwortete er, «es ist eine sehr interessante Zahl, nämlich die kleinste Zahl, die sich auf zwei verschiedene Arten als die Summe von zwei dritten Potenzen ausdrücken läßt.» - G. H. Hardy, nach (bar)

Omen (3)

VORZEICHEN ZEICHEN UND OMEN

Wenn Muckerl aufsteigt wie die Silbersichel
Die Muckerin verbleicht in nichtigem Gestichel
Vorm Schnuppenfall der Welt und ihrer Omen Lauf
Und eine frische Prüde steigt den Frauen auf
Denn hin zum Weibe soll die Frau nun stürzen
Wenn, wohlgebimst, sie aus den Kinderschürzen
Und nirgendsonst hin, wie sie tat zuvor
Kein Knabe küss' sie mehr, kein Mann kniep' sie ins Ohr
Kein Bursche soll kopfüberhals sie froh empfangen
Noch auch sie betten zwischen Pfühl und Wangen
Noch sie besudeln mit der Vorbedeutung Zeichen
Noch ihrer Winzigkeit zum hohen Bild gereichen
Nein, das sei nimmer ihre Erdenspeise.
Ungleich dem Vogel der Erinnerung, verlornerweise
Zum Spätgekräh im hohlen Baum der Zeit bestimmt
Den rückwärts nur der Steigende erklimmt
Soll sie von selber irregehn, Gott weiß!
Da sie des Knäuels Faden feiner spleißt
Und in den Wind schlägt die kommune Hut
Grad wie die Glocke es mit ihrem Wesen tut.
Denn derart ist ihr Stolz, hochfliegend und vertändelt
Hat erst die Frau mit ihrem Mädchen angebändelt.

- (ladies)

Omen (4)   In der Wintersonne aß ich als Mittagsmahlzeit drei Dutzend Seeigel mit Wein oder fünf bis sechs auf Rebholzfeuer gegrillte Koteletts; abends eine Fischsuppe und Dorsch mit Tomate oder auch einen leckeren großen gebackenen Mittelmeerbarsch mit Fenchel. Eines Mittags, als ich gerade dabei war, einen Seeigel zu öffnen, sah ich vor mir am Meeresufer eine weiße Katze sitzen, aus deren einem Auge bei jeder ihrer Bewegungen seltsame Silberblitze hervorschos-sen. Ich unterbrach das Schlürfen meines Seeigels und näherte mich der Katze. Sie rührte sich nicht; im Gegenteil, sie blickte mich nur desto unverwandter an. Da sah ich, was los war: Das Auge der Katze war von einem großen Angelhaken durchbohrt, so daß die Spitze an einer Seite der aufgerissenen/blutunterlaufenen Pupille herausragte. Es war schrecklich anzusehen und insbesondere, sich vorzustellen, daß es unmöglich war, diesen Angelhaken herauszuziehen, ohne das Auge selbst mit herauszureißen. Ich warf Steine nach ihr, um mich von dem Anblick zu befreien, der mich mit unaussprechlichem Grauen erfüllte. Aber an den folgenden Tagen passierte es, daß gerade in den Augenblicken meines höchsten Genusses, immer dann, wenn es am unerträglichsten war, wenn ich mit einem Stück fein gerösteten Brotes daranging, einer Seeigelschale den zitternden, korallenfarbenen Inhalt zu entnehmen, die weiße Katze mit ihrem vom silbrigen Haken durchbohrten Auge wieder erschien und meine Schlemmergeste zu einer Haltung angsterfüllter Lähmung erstarren ließ. Schließlich war ich überzeugt, daß diese Katze ein böses Omen war.

Ein paar Tage später erhielt ich einen Brief von meinem Vater, in welchem er mir mitteilte, daß ich von meiner Familie unwiderruflich verstoßen sei. Ich möchte hier nicht den tieferen Grund dieser Entscheidung enthüllen, denn dies Geheimnis geht nur meinen Vater und mich etwas an; ich habe auch nicht die Absicht, eine Wunde, die uns sechs lange Jahre voneinander trennte und uns beide so sehr leiden ließ, wieder aufzureißen. Meine erste Reaktion auf diesen Brief war, daß ich mir alle Haare abschnitt. Nicht nur das - ich ließ mir meinen Kopf völlig kahl scheren. Den Haufen meines schwarzen Haares versenkte ich in einem Loch, das ich zu diesem Zweck am Strand gegraben hatte; und gleichzeitig vergrub ich darin den Haufen Seeigelschalen, die ich mittags geleert hatte. - (dali)

Omen (5)   Ende des Jahres sprach man allgemein von einigen Wunderzeichen, die kommendes Unheil vorausdeuteten.

Nie waren die Blitzschläge so häufig gewesen, und ein Komet erschien am Himmel, wofür Nero als Sühneopfer immer das Blut eines hervorragenden Mannes zu vergießen pflegte. Man fand auf die Straße geworfen neugeborene Kinder mit zwei Köpfen und ähnliche Mißgeburten in den trächtigen Opfertieren, die man zu schlachten pflegt. Auf dem Gebiet von Placentia kam an der Straße ein Kalb zur Welt, dessen Kopf an dem Schenkel angewachsen war. Die Deutung der Haruspices lautete: ein anderer strebe danach, das Haupt der Welt zu werden; sein Streben werde ihn aber nicht zum Ziele führen, sondern aufgedeckt werden, weil das Kalb im Mutterleibe erstickt und an der Straße ans Licht getreten sei. - - (tac)

Aberglaube Wahrsagung

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VB

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Vorzeichen