Sie mußte es wissen. Und wie recht sie hatte! Denn als ihr Mann sich
in letzter Stunde entschloß, unterhaltsamer zu werden, und dazu mit ihr
nach Italien reiste, passierte ihm in Neapel das Unglück, daß ihm sein
einziges unsterbliches, obwohl keineswegs bestes Werk zu schreiben einfiel:
»Die letzten Tage von Pompeji«. Das machte das Maß voll. Rosina, so hieß
sie wirklich, konnte nichts mehr aufhalten, sich von einem neapolitanischen
Adligen betören zu lassen. - (blum)
Langeweile (2) Der Mensch
als das Wesen, das sich langweilt, hat dramatische Bedürfnisse, auf deren
Befriedigung er ein hohes Maß seiner Erfindungskraft verwendet. Ja, diese
ist vielleicht nichts anderes als der Inbegriff seiner Fähigkeiten, damit
fertig zu werden, daß ihn die Natur, seine Umwelt oder Welt nicht mehr
selbstverständlich und wohldosiert mit den Reizen versorgen, die seine
Energie abschöpfen, seine Zeit ausfüllen, ihm seine Verhaltensarten genau
induzieren - mit einem Wort: ihn beschäftigen. Das ist wieder so ein harmloses
Wort, das zu der Größe der Besorgnisse nicht recht passen will: Er muß
sich beschäftigen, seit er nicht mehr nach dem in der organischen Natur
bewährten Muster von Reiz und Reaktion beschäftigt
wird. - (blum)
Langeweile (3) Das ist sehr langweilig, immer das
Hemd zuerst und dann die Hosen drüber zu ziehen und des Abends ins Bett
und morgens wieder herauszukriechen und einen Fuß immer so vor den andern
zu setzen; da ist gar kein Absehen, wie es anders werden soll. Das ist
sehr traurig, und daß Millionen es schon so gemacht haben, und daß Millionen
es wieder so machen werden, und daß wir noch obendrein aus zwei Hälften
bestehen, die beide das nämliche tun, so daß alles doppelt geschieht -
das ist sehr traurig. - Büchner, Dantons Tod
Langeweile (4)
Langweiliges Pissoir:
keine Aufschrift an den Wänden. - (
han
)
Langeweile (5) als Empfindung des falschen
Lebens: ein tatsächlich »sitzender« kleiner Schmerz
am unteren Ende des Brustkorbs oder eher eine Linie der Empfindlichkeit
die Rippenenden entlang — aus dem Nachdenken über die Langeweile eines
Kindes entstanden, die allein als Anblick schon fürchterlich ist, wenn
man dazu kein Gegenmittel weiß (einem Kind das
Gehen vorschlagen? oder das Arbeiten?). Trotzdem die Idee, es könnte einmal
gegen diese so rasch wechselnden Diktaturen der Empfindungen einen »Triumph
des Willens« geben; versuchen, sich einen Tag lang nicht unterkriegen zu
lassen von den wechselnden Gefühlen, sondern eine Gewißheit (eine Gewißheit
für sich, ohne Objekt) einfach walten zu lassen. - (
han
)
Langeweile (6) Es dünkte mich, als entschliefe
ich. Da sah ich mich selbst mit mir allein im Nichts, nur in der weiten
Ferne verglimmte noch die letzte Erde, wie ein auslöschender Funken — aber
es war nur ein Gedanke von mir, der eben endete. Ein einziger Ton bebte
schwer und ernst durch die Öde — es war die ausschlagende Zeit, und die
Ewigkeit trat jetzt ein. Ich hatte jezt aufgehört alles andere zu denken,
und dachte nur mich selbst! Kein Gegenstand war ringsum aufzufinden, als
das große schreckliche Ich, das an sich selbst zehrte,
und im Verschlingen stets sich wiedergebar. Ich sank nicht, denn es war
kein Raum mehr, eben so wenig schien ich emporzuschweben.
Die Abwechselung war zugleich mit der Zeit verschwunden,
und es herrschte eine fürchterliche ewig öde Langeweile. Außer mir, versuchte
ich mich zu vernichten — aber ich blieb und fühlte mich unsterblich! -
[August Klingemann,] Nachtwachen von Bonaventura. Frankfurt am Main 1974
(it 89, zuerst 1804)
Langeweile (7) Ich erschaffe vieles, weil mich die
Wirklichkeit langweilt: das Gleichbleiben von Routine
und Gegenständen in meiner Umgebung. Deshalb habe ich auch gar nichts einzuwenden
gegen diese Langeweile, die mich von Zeit zu Zeit überfällt — ja ich versuche
sogar, sie durch Routine zu erzeugen. Ich »muß« nicht arbeiten in dem Sinne,
daß ich mich dazu zwingen oder mich fragen muß, was ich tun soll, denn
die Arbeit kommt zu mir. Einen Tisch herstellen, eine gute Zeichnung, manchmal
ein Bild — das alles macht mir ebensoviel Freude wie ein Buch schreiben
oder eine Kurzgeschichte. Diese Langeweile ist für mich ein Segen; ich
nehme sie kaum wahr, bis mir die Idee für eine Geschichte oder ein Buch
einfällt. Dann merke ich, wieviel interessanter die Welt für mich sein
wird, die ich betrete, wenn ich an dieser Idee zu arbeiten beginne. Den
ersten Schritt in diese Welt tue ich schon, sobald ich anfange, über die
Entwicklung der Idee nachzudenken. - Patricia Highsmith, Suspense
oder Wie man einen Thriller schreibt. Zürich 1990 (zuerst 1966)
Langeweile (8) Jeder Stand, jedes Temperament, jeder einzelne scheint seine eigene Art Langeweile zu haben, wie seine eigene Art Geistes- und Leibesschwächen. "Ich habe nie Langeweile", rühmt sich mancher leere Kopf, und man könnte ihm antworten: "Die Tiere auch nicht." Nichts beweist mehr für die steigende Verfeinerung unserer Zeit als die steigende Langweile.
Langweile ist die recht eigentliche Schutzgöttin der Afterreden und Verleumdung und dann des Spiels. Sie hat alle Künste des Schönen und allen Luxus erschaffen. Arbeit oder Vergnügen muß einmal die Zeit töten, was immer besser ist als sich selbst töten. Dies ist allerdings unstreitig die sicherste Methode, um sich die Zeit auf immer zu vertreiben. Ein britischer Offizier erschoß sich laut seines hinterlassenen Briefes "tired of life and of buttoning and unbuttoning" und schloß mit dem Verse
The very best remedy after all
Is a good
resolution. and a ball!
Briten erschießen sich, andere Nationen vertrinken
ihre Langweile, wie im Norden; der Deutsche
und Holländer verraucht sie, der Franzose vertanzt
und versingt sie, der Spanier verbetet oder verseufzt sie, der Pole verflucht
sie, Türken und Orientalen
verruhen sie und nehmen zwischenhinein Opium und Betel. Die Sinne sind
eben leichter zu unterhalten als der Verstand.
Ich verlese sie. Wenn dieses Buch
etwas Gutes ist, so gebührt der Langweile ihr Anteil. Und gar viele Nägel
an der Hand und Flecken in den Kleidern würden nicht so in Ordnung gehalten
ohne Langweile. - (
kjw
)
Langeweile (9) Dem Entschwinden des Subjekts aus
dem Raum in der Angst entspricht sein Verschwinden
aus der Zeit in der Langeweile. Phänotypisch dort
wie hier die Reglosigkeit, fast wie die Pantomimik des gebannten Zuschauers,
dessen Mimikry als Selbstschutzverhalten. Als um die Jahrhundertwende im
Deutschen Reichstag eine jener die Sachhingabe prätendierenden Debattenreden
stattfand, ertönte lautes Gähnen und der Ruf:
»Ist das langweilig!« Der Präsident ersuchte den Zwischenrufer, sich zwecks
Austeilung einer Rüge zu melden, doch vergeblich. Der Stettiner Abgeordnete
Heinrich Dohrn suchte zu entschärfen: »Herr Präsident, dieser Abgeordnete
ist soeben wieder eingeschlafen.« Nun bekam der, der erklären wollte, was
nicht sein durfte, den Ordnungsruf. - (
blum3
)
Langeweile (10) Wer hätte das gedacht? Sie hat sich nie beklagt, erfreute sich bester Gesundheit, ihre Zwiebel trieb schon das siebente Jahr Blüte im Fenster des pensionierten Lehrerehepaars. Sie stand gerade in voller Blüte, hatte am Abend zuvor noch gründlich ihre Griffel bestäubt und schlief friedlich die Nacht durch. Und morgens um fünf - Blumen sind Frühaufsteher - stürzte sie sich aus dem vierten Stock auf die Straße. Die Polizei ging zunächst von der Vermutung aus, jemand hätte sie in mörderischer Absicht hinuntergestoßen. Sie verhörten den Lehrer und seine Frau, die den Vorwurf abstritten. Im Gegenteil, sagten sie, sie hätten ihre Blume umhegt, geliebt und beweinten sie bitterlich. Der Oberstleutnant, der unter ihnen wohnt, bekräftigte ihre Aussage. Nach einigen Tagen stellte man die Ermittlungen ein. Die selbstmörderische Tulpe war von purpurroter Farbe und verschlossenem Charakter, laut der Anwohner lebte sie nur für sich, Enttäuschungen, Erschütterungen konnten ihr also kaum widerfahren.Warum wollte sie sich also das Leben nehmen?
Darauf bekam man erst eine Woche später Antwort, als die Frau des Oberstleutnants beim Großreinemachen ihren Abschiedsbrief auf dem Balkon fand. Sie trug ihn in den vierten Stock hinauf, wo der Lehrer die mit wackeligen Buchstaben geschriebenen Zeilen vorlas.
»Wenn Sie diesen Brief lesen, werde ich nicht mehr unter den Lebenden sein. Herr Lehrer, liebe Tante Irma, verzeihen Sie mir. Ich habe keine andere Wahl. Ich will keine Tulpe mehr sein.«
»Aber was wollte die Ärmste denn sonst sein?« fragte Tante Irma.
»Das schreibt sie nicht«, sagte der pensionierte Lehrer.
»Eine Tulpe!« Tante Irma schüttelte den Kopf. »So was hab ich ja noch
nie gehört.« - Istvàn Örkény, Minutennovellen. Frankfurt am Main
2002 (BS 1358, zuerst 1991)
Langeweile (11) Der Kranke, der mit bewundernswerter
Ruhe das Wissen ertrug,
nur noch etwa ein Jahr zu leben (das war allerdings ein genauer Zeitpunkt,
da die Metastasen sich in einem ganz bestimmten Rhythmus entwickelten),
maß alles an der Umwertung, die sich aus der Bestimmtheit der Todesstunde
ergab. War ein VIVA-Musikstück diesem Maßstab nicht angemessen, mußten
die ihn umgebenden Personen den Sender wechseln. Es blieb nicht viel, was
diese Wertung aushielt, und so langweilte er sich bald. Es lief darauf
hinaus, daß er sich wieder auf die nächste Mahlzeit freute. Aufs Schlafen.
Ungeduldig erwartete er das Ende des jeweiligen
langen Tages. Er (oder die bestimmte Idee des Todes)
hatten in seinem wesentlichen Aktionshaushalt so gründlich aufgeräumt,
daß ihm die Zeit eines Jahres lang wurde. - (
klu
)
Langeweile (12) Nichts ist dem Menschen unerträglicher
als völlige Untätigkeit, als ohne Leidenschaften, ohne Geschäfte, ohne
Zerstreuungen, ohne Aufgabe zu sein. Dann spürt er seine Nichtigkeit, seine
Verlassenheit, sein Ungenügen, seine Abhängigkeit, seine Unmacht, seine
Leere. Allsogleich wird dem Grunde seiner Seele die Langeweile entsteigen
und die Düsternis, die Trauer, der Kummer, der Verdruß, die Verzweiflung.
- Blaise Pascal, Gedanken.
Langeweile (13) Die gewöhnlichen Leute
sind bloß darauf bedacht, die Zeit zuzubringen ; wer irgend ein Talent
hat, - sie zu benutzen. - Daß die beschränkten Köpfe der Langenweile so
sehr ausgesetzt sind, kommt daher, daß ihr Intellekt durchaus nichts weiter,
als das Medium der Motive für ihren Willen ist. Sind nun vor der Hand keine
Motive aufzufassen da; so ruht der Wille und feiert der Intellekt; dieser,
weil er so wenig wie jener auf eigene Hand in Thätigkeit geräth: das Resultat
ist schreckliche Stagnation aller Kräfte im ganzen Menschen, - Langeweile.
Dieser zu begegnen, schiebt man nun dem Willen kleine, bloß einstweilige
und beliebig angenommene Motive vor, ihn zu erregen und dadurch auch den
Intellekt, der sie aufzufassen hat, in Thätigkeit zu versetzen: diese verhalten
sich demnach zu den wirklichen und natürlichen Motiven, wie Papiergeld
zu Silber; da ihre Geltung eine willkürlich angenommene ist. Solche Motive
nun sind die Spiele, mit Karten u. s. w., welche zu besagtem Zweck erfunden
worden sind. Fehlt es daran, so hilft der beschränkte Mensch sich durch
Klappern und Trommeln, mit Allem, was er in die Hand kriegt. Auch die Cigarre
ist ihm ein willkommenes Surrogat der Gedanken. - Daher also ist, in allen
Ländern, die Hauptbeschäftigung aller Gesellschaft das Kartenspiel geworden:
es ist der Maaßstab des Werthes derselben und der deklarirte Bankrott an
allen Gedanken. Weil sie nämlich keine Gedanken auszutauschen haben, tauschen
sie Karten aus und suchen einander Gulden abzunehmen. O, klägliches Geschlecht!
- (
schop
)
Langeweile (14) Gleichzeitig mit mir war Fidus
nach Friedrichshagen gezogen. Er hatte ein Haus gemietet, in dem es »umgehen«
sollte. Fidus glaubte fest an okkulte Vorgänge, und sein Eifer, einen Spuk
selbst zu erleben, hatte ihn veranlaßt, gerade dieses Haus zu beziehen.
Er wurde auch nicht enttäuscht, denn er konnte uns bald erfreut berichten,
daß das Gespenst regelmäßig erscheine, und zwar in Gestalt eines Lichtscheines,
der sich trotz völliger Verdunkelung des Schlafzimmers Nacht für Nacht
an den Wänden entlang bewegte. Eine Halluzination könne nicht vorliegen,
da auch Frau Fidus die Erscheinung bestätigte
und sogar der Säugling stets mit großen Augen dem tanzenden Lichtfleck
zusehe. Später kündigte Fidus aber die Spukwohnung; er begründete den Verzicht
damit, daß dem Gespenst gar nichts Neues einfalle,
es käme immer bloß wieder mit dem abgedroschenen, närrischen Licht.
- Erich Mühsam, Unpolitische Erinnerungen. Hamburg 2000 (zuerst ca. 1930)
Langeweile (15) Der Marquis Lomellino, ein guter
Leser voll Urteil, findet, daß Voltaire sehr unrecht hat, zu glauben,
die Langeweile sei für das Seelenheil nicht nötig. Er hingegen glaubt, überhaupt
nur sie zähle wirklich, und er fügt zu den zehn Seligkeiten eine elfte hinzu:
Beati siccati quoniam ipsorum est regnum caelorum. Glücklich die Gelangweilten,
denn ihrer wird das Himmelreich sein. Es ist wahr, daß es eine Variante gibt:
regnum caecorum, das Himmelreich der Blinden, aber
Maldonnat meint, dies wäre eine Verfälschung der alten Philosophen. -
(
gal
)
Langeweile (16)
- Rattelschneck, nach: Der Rabe, Magazin für jede Art
Literatur Nr. 49, Zürich 1997
Langeweile (17) ist ein Defekt im Betrachter.
- Goethe
Langeweile (18) Er konnte sich nur langweilen,
sich in den eigentümlichsten und unterschiedlichsten Augenblicken langweilen,
nichts anderes als sich langweilen. Und dieser Tätigkeit widmete er sich, indem
er von einer gierigen und grimmigen Langeweile, die verschlang, was es an Hassenswertem
in der Umgebung gab, über eine taube und bleierne Langeweile, in der wie ein
Schrei im Nebel das erlosch, was es an Eitlem und Aufdringlichem gab, auf eine
schaurige und schwarze Langeweile überging, die im strafenden Gedanken an den
Tod das einhüllt, was es an dümmlich Heiterem gibt. Die anderen glaubten zu
handeln, und er langweilte sich; die anderen glaubten zu genießen, und er langweilte
sich. Er langweilte sich offen vor den Augen der anderen, und zwar mit der Bosheit
desjenigen, der dem Redner ins Gesicht gähnt, nur um ihm beizubringen, daß er
Unsinn redet. Doch auch wenn er allein war, was häufig der Fall war, und ihn
niemand beobachtete, schien ihm, daß sein klebriges, verstecktes und tiefes
Langweilen langsam, aber sicher alles und alle verzehrte, insbesondere die Person
(und dabei irrte er sich nicht), die ihn mehr als jede andere im Verlauf der
Zeit anödete: ihn selbst. - Vitaliano Brancati, Die Langeweile
von 1937. Nach (
branc
)
Langeweile (19)
Tohub Drei Männlein singen in der Höhe Immer hast de was zu knacken, Was soll die Langeweile, Auf dem Schädel hörst du die Haare, Drei Männlein singen in der Höhe Sie stiegen auf im Morgenrot |
- Jakob van Hoddis, nach (
hum
)
Langeweile (20) Ich mußte an einen Freund
von mir denken, einen Pariser Antiquitätenhändler, dem bei jeder neuen
Frau eine einzige Nacht, manchmal ein halber Nachmittag genügte, um eine
stechende Langeweile zu empfinden, den absoluten, metaphysischen, tödlichen
Lebensüberdruß. Kaum war die Sache erledigt, hatte er mir anvertraut, beugte
er sich aus dem Bett und sah statt des Teppichbodens die kosmische Leere,
il gouffre. - Fruttero & Lucrntini, Liebhaber ohne festen
Wohnsitz. München 1990
Langeweile (21)
Langeweile (22) Es ist immer das gleiche, so langweilig,
langweilig, langweilig. Es geschieht nichts, nichts, nichts. Wenn doch einmal
etwas geschehen wollte, was nicht diesen faden Geschmack von Alltäglichkeit
hinterläßt. Würden einmal wieder Barrikaden gebaut. Ich wäre der erste,
der sich daraufstellt, ich wollte noch mit der Kugel im Herzen den Rausch der
Begeisterung spüren. Oder sei es auch nur, daß man einen Krieg begänne, er kann
ungerecht sein. Dieser Frieden ist so faul, ölig und schmierig wie eine Leimpolitur
auf alten Möbeln. Was haben wir auch für eine jammervolle Regierung, einen Kaiser,
der sich in jedem Zirkus als Harlekin sehen lassen könnte. Staatsmänner, die
besser als Spucknapfhalter ihren Zweck erfüllten, denn als Männer, die das Vertrauen
des Volkes tragen sollten... - Georg Heym, Tagebuch 1911, nach
(
enc
)
Langeweile (23) LANGEWEILE - Ennui (Moral, Philosophie}. Eine Art nicht zu definierender Unlust. Es ist weder Kummer noch Traurigkeit; es ist der Verlust jeglicher Freude, hervorgerufen durch irgend etwas in unseren Organen oder in den äußeren Gegenständen, was, statt unsere Seele zu beschäftigen, Unbehagen oder Ekel hervorruft, an den man sich nicht zu gewöhnen vermag. Die Langeweile ist der gefährlichste Feind unseres Wesens & das Grab der Leidenschaften; der Schmerz ist weniger niederdrückend, weil er in den Zwischenzeiten wieder Glück & Hoffnung auf einen besseren Zustand keimen läßt. Mit einem Wort, die Langeweile ist ein so eigentümliches, so grausames Übel, daß der Mensch häufig die mühseligsten Arbeiten auf sich nimmt. um sich die Qual der Langeweile zu ersparen.
Diese traurige & schlimme Empfindung rührt daher, daß die Seele weder genügend angeregt noch genügend aufgewühlt wird. Enthüllen wir dieses Prinzip der Langeweile mit Abbé du Bos, der es vortrefflich geschildert hat, indem er die Menschen davon in Kenntnis-setzte, was in ihnen vorgeht & was sie nicht zu durchschauen vermögen, da sie außerstande sind, zur Quelle ihrer Leiden vorzudringen.
Wie der Leib hat auch die Seele ihre Bedürfnisse, & eines ihrer größten Bedürfnisse ist es, beschäftigt zu sein. Dieses kann sie von sich aus auf zweierlei Arten befriedigen: entweder indem sie sich den Eindrücken hingibt, welche die äußeren Gegenstände auf sie ausüben, & das ist das, was mznfäklen nennt; oder indem sie sich mit Spekulationen über nützliche oder sonderbare oder angenehme Dinge unterhält, & das ist das, was man nachdenken & meditieren nennt.
Die erste Art, sich zu beschäftigen, ist leichter als die zweite; es ist auch das einzige Mittel der meisten Menschen gegen die Langeweile; & sogar Personen, die sich auf andere Weise zu beschäftigen wissen, sind genötigt, wollen sie nicht der Mattigkeit verfallen, die auf die Zeit der Beschäftigung folgt, sich die Tätigkeiten & Vergnügungen des gemeinen Mannes gefallen zu lassen. Ein Wechsel der Arbeit & des Vergnügens setzt die Geister, die träge zu werden beginnen, wieder m Bewegung; dieser Wechsel scheint der erschöpften Phantasie neue Kraft zu verleihen.
Eben darum gehen die Menschen so vielen frivolen Beschäftigungen & unnützen Geschäften nach; eben das drängt sie, mit soviel Eifer dem, was sie ihr Vergnügen nennen, nachzujagen & sich Leidenschaften hinzugeben, deren böse Folgen sie aus eigener Erfahrung kennen. Weder die Unruhe, welche die Geschäfte verursachen, noch die Betriebsamkeit, die sie erheischen, können aus sich heraus den Menschen gefallen. Die Leidenschaften, die ihnen die lebhaftesten Freuden bereiten, bescheren ihnen auch dauerhafte & schmerzliche Kümmernisse. Doch fürchten die Menschen noch weit mehr die aus der Untätigkeit erwachsende Langeweile & finden in der Betriebsamkeit der Geschäfte & der Trunkenheit der Leidenschaften eine Erregung, die sie aufrüttelt. Die Aufregungen, die sie hervorrufen, erwachen noch während der Einsamkeit; sie verhindern, daß die Menschen sich selbst, sozusagen unter vier Augen, begegnen, ohne beschäftigt zu sein, das heißt Trübsal zu blasen oder sich zu langweilen.
Wenn sie von dem, was man die Welt nennt, angewidert sind & den Entschluß fassen, auf sie zu verzichten, so können sie nur selten daran festhalten. Sobald sie die Untätigkeit kennengelernt haben, sobald sie das, was sie durch die Beschwernisse der Geschäfte & die Unruhe der Leidenschaft erduldet haben, mit der Langeweile der Trägheit vergleichen, trauern sie dem stürmischen Zustand nach, dessen sie so überdrüssig waren. Oftmals bezichtigt man sie zu Unrecht, eine geheuchelte Bescheidenheit zur Schau gestellt zu haben, als sie sich für die Zurückgezogenheit entschieden, denn damals waren sie guten Glaubens; aber so wie eine übermäßige Aufregung ihnen den Wunsch nach völliger Ruhe eingab, so ließ zuviel Muße sie der Zeit nachtrauern, in der sie immerfort beschäftigt waren. Die Menschen sind eher wankelmütig als doppelzüngig; & häufig sind sie bei Gelegenheiten, da man sie der Falschheit bezichtigt, nur der Unbeständigkeit schuldig. »Ich traue den Menschen Beständigkeit weit weniger zu als alles andere, & nichts bereitwilliger & durchgängiger als Unbeständigkeit«, sagt Montaigne.
In der Tat ist die Aufregung, in der die Leidenschaften uns sogar in der Einsamkeit halten, so lebhaft, daß neben dieser Aufregung jeder andere Zustand ein Zustand der Mattigkeit ist. Daher jagen wir instinktiv Gegenständen nach, die unsere Leidenschaften aufstacheln können, obgleich diese Gegenstände Eindrücke auf uns machen, die uns oftmals schlaflose Nächte & Tage voller Bitterkeit kosten. Doch im allgemeinen leiden die Menschen weit mehr, wenn sie ohne Leidenschaften leben, als wenn die Leidenschaften ihnen Leiden bescheren. - Die Seele halt die zweite Art, sich zu beschäftigen, die darin besteht, zu meditieren & nachzudenken, sogar für undurchführbar, hauptsächlich dann, wenn kein aktuelles oder kurz zurückliegendes Gefühl Thema der Reflexion ist. Denn dann muß die Seele sich fortgesetzt anstrengen, um dem Gegenstand ihrer Aufmerksamkeit zu folgen; & diese Anstrengung, der die Bereitschaft der Organe des Gehirns häufig den Erfolg versagt, führt lediglich zu einer fruchtlosen Anspannung, bei der die allzu entzündete Einbildungskraft keinen einzigen Gegenstand mehr deutlich zeigt; & Unmengen zusammenhangloser Gedanken folgen ungestüm aufeinander. Dann erschlafft der Geist, der Anspannung müde; & eine trübsinnige, matte Träumerei, hei der er sich an keinem Gegenstand mehr erfreut, ist das einzige Ergebnis der Mühe, die er sich gab, sich selbst zu beschäftigen.
Es gibt wohl niemanden, der die Langeweile dieses Zustandes nicht schon einmal verspürt hätte, in dem man nicht die Kraft hat, an etwas zu denken; & die Pein jenes anderen Zustandes, in dem man wider Willen an zu viele Dinge denkt, ohne sich nach Belieben auf eines von ihnen konzentrieren zu können. Und wenige Personen sind so glücklich, nur selten einen dieser Zustände zu empfinden & sich die meiste Zeit selbst eine gute Gesellschaft zu sein. Eine kleine Zahl kann diese Kunst erlernen, die, um mich eines Ausdrucks von Horaz zu bedienen, »uns mit uns selbst in Freundschaft leben läßt«.
Um dazu imstande zu sein, bedarf es eines bestimmten Temperaments, für das diejenigen, die es bei der Geburt mitbringen, der Vorsehung zu großem Dank verpflichtet sind. Zudem muß man sich von Jugend an Studien & Tätigkeiten hingegeben haben, die viel Nachdenken erfordern. Der Geist muß die Gewohnheit angenommen haben, seine Gedanken zu ordnen & über das, was er liest, nachzudenken; denn eine Lektüre, bei welcher der Geist nicht tätig ist & die er nicht durch Reflexionen über das Gelesene unterstützt, setzt sich bald der Langeweile aus. Übt man dagegen seine Phantasie, so zähmt man sie am Ende; & diese fügsam gemachte Fähigkeit tut, was man von ihr verlangt. Durch Nachdenken nimmt man die Gewohnheit an, nach eigenem Belieben sein Denken von einem auf den anderen Gegenstand zu lenken oder es auf einem ganz bestimmten Gegenstand zu heften.
Diese Unterhaltung mit sich selbst schützt jene, die sich darauf verstehen, vor dem Zustand der Mattigkeit & des Jammers, von dem wir sprechen. Aber wie schon gesagt wurde, gibt es nur wenige Personen, die ein Blut ohne Bitterkeit & Säfte ohne Gift zu einem so süßen inneren Leben prädestiniert haben. Ihre geistige Verfassung ist den meisten Menschen sogar völlig unbekannt, die von ihrer eigenen Einsamkeit, unter der sie leiden, auf andere schließen & meinen, daß die Einsamkeit ein Übel sei, unter dein alle leiden.
Da es so selten & nachgerade unmöglich ist, die Seele immerzu allein mit der Meditation auszufüllen, & da die andere Art, sie zu beschäftigen, das heißt zu fühlen, indem man sich den Leidenschaften überläßt, ein gefährliches & unheilvolles Mittel ist, wollen wir nach einem praktikablen Mittel gegen die Langeweile suchen, zu dem jedermann Zugang hat & das keinerlei Nachteile nach sich zieht. Das wäre die körperliche Arbeit in Verbindung mit der Pflege des Geistes, durch die Befolgung eines wohldurchdachten Plans, den ein jeder beizeiten, je nach seinem Rang, seiner Stellung, seinem Alter, seinem Geschlecht, seinem Charakter & seinen Talenten, entwerfen & erfüllen kann.
Es ist leicht einzusehen, daß die Arbeiten des Körpers, selbst jene, die nur geringe Mühe zu erfordern scheinen, die Seele beschäftigen; & selbst wenn man dies nicht einsehen sollte, so lehrt doch die Erfahrung, daß dieses Phänomen existiert. Desgleichen weiß man, daß auch die Beschäftigungen des Geistes diese Wirkung haben. Die Mischung dieser beiden Arten von Tätigkeiten mit dem Ziel, ihnen Tag für Tag sorgfältig nachzugehen, wird die Menschen vor dem bitteren Schmerz der Langeweile bewahren.
Man muß also Untätigkeit & Müßiggang vermeiden, sowohl als Heilmittel wie zu seinem eigenen Glück. La ßru-yere sagte sehr treffend, die Langeweile sei durch den Müßiggang in die Welt gekommen, der so großen Anteil bei der Suche habe, welche die Menschen nach den Vergnügungen der Gesellschaft anstellen, das heißt nach den Schauspielen, dein Spiel, den Tafelfreuden, den Besuchen & der Konversation. Wer sich indes eine Lebensweise zugelegt hat, bei der die Arbeit sowohl Nahrung als auch Stütze ist, der hat mit sich selbst genug & bedarf der erwähnten Vergnügungen nicht, um die Langeweile zu vertreiben, weil er sie dann nicht kennt. Daher ist jede Art von Arbeit das wahre Heilmittel gegen dieses Übel. Selbst wenn die Arbeit keinen anderen Vorteil hätte, wenn sie nicht das Kapital wäre, an dem es am wenigsten mangelt, wie La Fontaine sagt, so würde sie ihren Lohn in allen Zuständen des Lebens in sich tragen, bei dem mächtigsten Monarchen ebenso wie bei dem ärmsten Bauern.
Man glaube nicht, daß Macht, Größe, Gunst, Ansehen. Rang, Reichtum oder all dies zusammen uns vor der Langeweile bewahren kann; man würde sich gröblich täuschen. Um jedermann von dieser Wahrheit zu überzeugen, ohne sie durch philosophische Betrachtungen, die uns hier zu weit fuhren würden, beweisen zu wollen, begnügen wir uns damit, die Tatsachen sprechen zu lassen & hier aus den Anekdoten aus der Zeit Ludwigs XIV. eine sehr lehrreiche & frappierende Bemerkung aus einem der Briefe von Madame de Maintenon an Madame de la Maisonfort zu zitieren. »Könnte ich Ihnen doch«, schreibt Madame de Maintenon, »die Langeweile schildern, welche die Großen verzehrt, & die Mühe, die sie haben, ihre Tage auszufüllen! Sehen Sie denn nicht, daß ich bei einem Vermögen, das man sich kaum vorzustellen vermöchte, vor Traurigkeit sterbe? Ich stehe nun in der höchsten Gunst, & ich versichere Ihnen, liebe Tochter, daß dieser Zustand eine entsetzliche Leere in mir hinterläßt.« Ein andermal schreibt sie ihrem Bruder, dem Grafen von Aubigné: »Mir kann an dem Leben, das ich führe, nichts mehr liegen; ich wollte, ich wäre tot.« Man kennt seine Antwort.
Daraus schließe ich, daß, wenn irgend etwas die Frauen von ihrem Irrtum über
das angebliche Glück der menschlichen Hoheiten abzubringen & sie von ihren
fruchtlosen Vorkehrungen gegen die Langeweife zu überzeugen vermöchte, es diese
wenigen Worte von Madame de Maintenon wären: »Mir liegt nichts mehr am Leben,
ich wollte, ich wäre tot.« - Jaucourt, (
enc
)
Langeweile (24) Der Privatmann ist verstimmt...
Bewußtsein ist Eitelkeit: die Langeweile inkarniert. Haß: das unbefriedigte
Rachegefühl gekränkter Eitelkeit, somit ein schweres Minderwertigkeitssymptom
(sofern es nicht ein schlapper Sport ist). Denn man haßt, wenn man spricht,
nicht nur den, der zuhört, sondern auch sich selbst. Da aber nur Eitelkeit zum
Reden veranlaßt, wird sie durch eben dieses Reden bereits gekränkt. Das Rachegefühl
bleibt deshalb stets unbefriedigt, da es ja doch nur dadurch gestillt werden
könnte, daß man die Lücke zu füllen wüßte. Folglich: Langeweile der Eitelkeit,
Langeweile des Hasses, Langeweile der Rache, Langeweile der Wut, Langeweile,
Langeweile, Langeweile... Der Kanalzirkel ist geschlossen. Der Privatmann furzt.
- Walter Serner, Letzte Lockerung - Manifest Dada 1918. Nach:
W. S., Das Hirngeschwür. DADA. Gesammelte Werke II, Hg. Thomas
Milch. München 1988
Langeweile (25) Mir scheint, die Langeweile ist
von derselben Beschaffenheit wie die Luft, die alle Räume zwischen den Sachen
und jeden leeren Raum im Innern derselben ausfüllt; und wo ein Körper sich entfernt
und kein anderer an seine Stelle tritt, da dringt sie sogleich ein. Ebenso werden
alle Intervalle des menschlichen Lebens zwischen Vergnügen und Leiden von der
Langeweile ausgefüllt ... - Torquato Tasso nach Leopardi nach:
Manganelli furioso. Handbuch für unnütze Leidenschaften. Berlin 1985
Langeweile (26) LEONCE allein, streckt sich
auf der Bank aus. Die Bienen sitzen so träg an den Blumen, und der Sonnenschein
liegt so faul auf dem Boden. Es trassiert ein entsetzlicher Müßiggang.
- Müßiggang ist aller Laster Anfang. - Was die Leute nicht alles aus Langeweile
treiben l Sie studieren aus Langeweile, sie beten aus Langeweile, sie verlieben,
verheiraten und vermehren sich aus Langeweile und sterben endlich aus Langeweile,
und - und das ist der Humor davon - alles mit den wichtigsten Gesichtern, ohne
zu merken, warum, und meinen Gott weiß was dazu. Alle diese Helden, diese Genies,
diese Dummköpfe, diese Heiligen, diese Sünder, diese Familienväter sind im Grunde
nichts als raffinierte Müßiggänger. - Warum muß ich es gerade wissen? Warum
kann ich mir nicht wichtig werden und der armen Puppe einen Frack anziehen und
einen Regenschirm in die Hand geben, daß sie sehr rechtlich und sehr nützlich
und sehr moralisch würde? - Der Mann, der eben von mir ging, ich beneidete ihn,
ich hätte ihn aus Neid prügeln mögen. O, wer einmal jemand anders sein könnte!
Nur 'ne Minute lang. - Georg Büchner, Leonce und Lena
Langeweile (27) Um Mitternacht wurde Oberlin durch ein Geräusch geweckt. Lenz rannte durch den Hof, rief mit hohler, harter Stimme den Namen Friederike, mit äußerster Schnelle, Verwirrung und Verzweiflung ausgesprochen; er stürzte sich dann in den Brunnentrog, patschte darin, wieder heraus und herauf in sein Zimmer, wieder herunter in den Trog, und so einigemal - endlich wurde er still. Die Mägde, die in der Kinderstube unter ihm schliefen, sagten, sie hätten oft, insonderheit aber in selbiger Nacht, ein Brummen gehört, das sie mit nichts als mit dem Tone einer Haberpfeife zu vergleichen wüßten. Vielleicht war es sein Winseln, mit hohler, fürchterlicher, verzweifelnder Stimme.
Am folgenden Morgen kam Lenz lange nicht. Endlich ging Oberlin hinauf in sein Zimmer: er lag im Bett, ruhig und unbeweglich. Oberlin mußte lange fragen, ehe er Antwort bekam; endlich sagte er: »Ja, Herr Pfarrer, sehen Sie, die Langeweile I die Langeweile l o, so langweilig! Ich weiß gar nicht mehr, was ich sagen soll; ich habe schon allerlei Figuren an die Wand gezeichnet.« Oberlin sagte ihm, er möge sich zu Gott wenden; da lachte er und sagte: »Ja, wenn ich so glücklich wäre wie Sie, einen so behaglichen Zeitvertreib aufzufinden, ja, man könnte sich die Zeit schon so ausfüllen. Alles aus Müßiggang. Denn die meisten beten aus Langeweile, die ändern verlieben sich aus Langeweile, die dritten sind tugendhaft, die vierten lasterhaft, und ich gar nichts, gar nichts, ich mag mich nicht einmal umbringen: es ist zu langweilig!
O Gott! in deines Lichtes Welle,
In deines glühnden Mittags
Helle,
Sind meine Augen wund gewacht.
Wird es denn niemals wieder Nacht?«
Oberlin blickte ihn unwillig an und wollte gehen. Lenz huschte ihm nach,
und indem er ihn mit unheimlichen Augen ansah: »Sehn Sie, jetzt kommt mir doch
was ein, wenn ich nur unterscheiden könnte, ob ich träume oder wache; sehn Säe,
das ist sehr wichtig, wir wollen es untersuchen« - er huschte dann wieder ins
Bett. - Georg Büchner, Lenz
Langeweile (28) Er langweilt sich dermaßen
bei seinem Vetter und der Vetter dermaßen mit ihm daß sie wortlos
zusammen trinken bis sie ihr Glas nicht mehr halten können. - (rp
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