Leben, mehrere  Ich wurde eine Märchenoper: Ich sah, daß allen Wesen ihr Glück vom Verhängnis bestimmt wird: die Tat ist nicht das Leben, sondern eine Art Kraftvergeudung, eine Schwächung. Moral ist Gehirnschwäche.

Jedem Wesen, so schien, es mir, müßten mehrere andere Leben vergönnt sein. Dieser Herr da weiß nicht, was er tut: er ist ein Engel. Jene Familie ist ein Wurf von Hunden. In Gegenwart von mehreren Männern unterhielt ich mich ganz laut mit einem Augenblick aus einem ihrer anderen Leben. — Aul die Art habe ich ein Schwein geliebt.

Keine einzige der Spitzfindigkeiten des Wahnsinns — des Wahnsinns, den man einsperrt, — ist von mir vergessen worden: ich könnte sie alle hersagen, ich kenne das System.

Meine Gesundheit war gefährdet. Angst überkam mich. Ich schlief manchmal ganze Tage lang, und wenn ich aufgestanden war, träumte ich die traurigsten Träume weiter. Ich war reif für den Tod, und auf einer Straße voll von Gefahren fühlte mich meine Schwäche bis an die Grenze der Welt und des Landes der Kimmerier, der Heimat des Schattens und der Wirbelwinde.

Ich mußte auf die Wanderschaft gehen, die Zauberbilder zerstreuen, die sich in meinem Gehirn angesammelt hatten. Auf dem Meer, das ich liebte, als ob es einen Makel hätte von mir abwaschen müssen, sah ich das Kreuz des Trostes sich erheben. Ich war verdammt worden von dem Regenbogen. Das Glück war mein Verhängnis, meine Reue der Wurm, der an mir fraß. Mein Leben würde immer viel zu unermeßlich sein, als daß ich es der Kraft und der Schönheit weihen könnte.

Das Glück! Sein Zahn, sanft in der Todesstunde, warnte mich zur Zeit des Hahnenschreis.   - Arthur Rimbaud: Eine Zeit in der Hölle, nach (rim)

 

Leben

 

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