Schwächung ⁽²⁾ »Reden wir von Liebe«, schlug er vor.

»Onkel«, fragte Salomon, »welche ist die Hübschere, die Blonde, die Fliederduft ist, oder die Dunkelhaarige, die frisch ist wie die Kirsche?«

»Ich weiß nicht warum«, sagte Eisenbeißer ernst, »aber die Blonden erinnern mich immer an eine goldbraun gebratene Lammschulter, während die Dunkelhaarigen mich eher an einen schönen fetten Ochsenschwanz mit viel rotem Pfeffer denken lassen. Daher ist es mir angenehm, sowohl von Dunkelhaarigen als auch von Blonden reden zu hören.«

»Was für eine Poesie!« höhnte Saltiel. »Man sieht doch genau, daß du nie die Liebe kennengelernt hast.«

»Ich habe sie besser gekannt als du«, sagte Eisenbeißer. »Sie war sehr hübsch, und sie sagte mir ständig Gedichte.«

»Das hatte ich mir immer vorgestellt«, rief Salomon nach einer Weile des Nachdenkens aus. »Ich bin natürlich nie geliebt worden, weil ich viel zu klein bin, aber ich war sicher, daß man sich Gedichte sagt.«

»Aber sobald der Mann einmal krank oder an einer bestimmten Stelle seines Körpers geschwächt ist«, erklärte Eisenbeißer, »sagen ihm die Geliebten keine Gedichte mehr, weil er sie anwidert und sie ihn mächtig hassen.«

»Und was tun sie dann?« fragte Salomon ein wenig verängstigt.

»Sie stecken zwei Finger in den Mund, sie pfeifen und sagen zu dem Hotelangestellten: ›Kümmere dich um das Aas!‹ So machen sie es.« - (eisen)

Schwächung ⁽³⁾