adapferd  Der Präsident des Erd- und Weltballs sitzt im Sattel des Weißen Pferdes Dada!... Der Präsident wird in die eroberte Stadt einziehen und seine allgemeine Weltdiktatur «Panem et Circenses« verkündigen. - Das Roß Dada ist ganz weiß gestrichen, hat grüne Augen und sieht aus wie eine Kreuzung von deutschem Tank und französischem Weihnachtsschaukelpferdchen. Es ist acht Meter hoch, speit Feuer aus Maul und Nüstern und trägt auf dem Sattel einen Pavillon in Gold und Silber, enthaltend die Throne des Oberdada und der Kaiserin Dada. Rings um den Oberleib läuft eine Galerie mit rotem Geländer, verziert mit blauen Schleifen und Bändern. Von ihr aus wird der Oberdada seine Dichtungen und Reden unter das Volk schleudern, während die Kaiserin Dada vom Scheitel des Rosses Blumen und Cakes in die Luft wirft. - Johannes Baader, nach: Hanne Bergius, Das Lachen Dadas. Die Berliner Dadaisten und ihre Aktionen. Gießen 1989

Dadapferd (2)  

Perseus tötete die Meduse, aus ihrem Blut entsprang
Pegasus, das geflügelte Pferd.
Weil das nur eine Sage ist, gibt es keine Poesie.
Die Athener schlichen das troianische Holzpferd mit
40 Kriegern im Bauch in Troja ein, da müssen die Troianer schön geschlafen haben!

Diese zwei poetischen Rösser taugten gar nichts!
Was taugt aber etwas?
Na, das Steckenpferd Dada, worauf sie reiten, ohne
zu bemerken, daß sie davon geritten werden!
Nichts da mit Pegasus und Troia.
Dada ist Dada, und was immer Descartes sagte: „cogito ergo sum Dada".

Es bleibt Ihnen also nichts übrig, als aufmerksam zu lesen:

„Im Anfang war Dada".

 

- Raoul Hausmann, nach: Adelheid Koch, Ich bin immerhin der größte Experimentator Österreichs. Raoul Hausmann. Innsbruck 1994
 

 

Dadaist

 

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