ada-Kaiserin Zur
Seite des Oberdada stand die »Dada-Kaiserin«, die
mehrfach bei Baaders Aktionen assistierte, so auf einer Aktion zur Zeit der
Dada-Messe, dann später 1922 bei einer Mission Baaders für dadaistische Wohnkultur
in Detmold und bei der ersten »Dada-Freilicht-Ausstellung« in Dresden (1922).
Hinter ihr könnte sich entweder Hausmanns Frau Elfriede Schaeffer verbergen,
die er zur Zeit der Liebesbeziehung zwischen Hausmann und Hannah Höch
im September 1919 zur »letzten Genossin seines Leibes« erkoren hatte (so in
einem Brief an Hannah Höch vom 25.9.1919), oder aber schon Erna Hähne, mit der
er sich am 18. Januar 1923 auf der Burg Ludwigstein, einem Treffpunkt der Jugendbewegung,
verlobte. Am 28. September 1920 starb Baaders erste Frau. Ihr bescherte er eine
»dadaistische Beerdigung« - unter dem Motto »Der Tod ist ein Märchen für Kinder,
aber er schafft eine dadaistische Tatsache«. Baaders Frau starb an Schwindsucht
in ärmlichen Verhältnissen. Sie hatte durch Säuglingspflege und durch einen
Mittagstisch ihre vier Kinder ernähren müssen, während Baader weltfremd seine
»geistige Architektur« inszenierte. - Hanne Bergius,
Das Lachen Dadas. Die Berliner Dadaisten und ihre Aktionen. Gießen 1989
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