iebesfleck  Nach einer Weile stand Conan auf und schlich sich dorthin, wo er das Bett des Mädchens vermutete. Er meinte, es besonders schlau anzustellen, und sagte schmeichelnd:

»Schöne Feenprinzessin.Niemand belauscht uns. Unwiderstehlich ist deine Anmut. Du bist schön wie die Morgenwolke über dem Slive Bilom. Wenn du dich mir hingibst, will ich dein Lob singen bis an mein Lebensende.«

»Lieber Conan«, antwortete das Mädchen, »deines Lobes bedarf ich nicht. Ich bin, wie ich bin, ob mit oder ohne dein Lob. Ich mag dich nicht mehr, nachdem ich dir einmal gehört habe.«

Conan war verwirrt. Er knurrte zwar einen Fluch, aber was sollte er machen. Liebe läßt sich nicht erzwingen. Also stampfte er wieder zu seinem Strohlager zurück.

Dermot lag auch noch wach. Er dachte: Wenn sie alle anderen abgewiesen hat, kann ich mir wohl noch eine Hoffnung machen. Also stand er auf und schlich zu dem Bett. Das, was er dort sah, verschlug ihm den Atem.

Das Mädchen hatte sich aufgerichtet. Ihr kupferrotes Haar fiel über ihre schönen runden Brüste. Sie streckte die Arme nach ihm aus. Doch dabei flüsterte sie: »Dermot, mein Liebster, mein Schönster. Auf dich warte ich. Wie gern würde ich mich dir hingeben, aber auch dir muß ich mich versagen, denn nie kehre ich zu jenen zurück, die mich schon einmal besessen haben. Um das zu begreifen, mußt du wissen, wer ich in Wahrheit bin und wie ich heiße. Mein Name ist Jugend. Deshalb gehöre ich jedem Menschen nur einmal. Aber dich liebe ich, Dermot, und es fällt mir schwer, dich abzuweisen. Nicht ohne ein Zeichen meiner Gunst sollst du von mir gehen. Komm, beuge deinen Kopf zu mir herunter.«

Dermot gehorchte. Das Mädchen strich ihm mit einer zärtlichen Bewegung über die Stirn und sagte: »Ein Mal habe ich auf deine Stirn gezeichnet. Liebster. Fortan wird kein Mädchen und keine Frau dich anschauen können, ohne dich zu lieben. Und jetzt geh, Dermot, und laß mich allein.« Sie beugte sich zurück. Der Glanz erlosch, und im Dunkeln tastete sich Dermot zurück zu seiner Schlafstätte. Er tat kein Auge mehr zu in dieser Nacht, so müde er auch war. Aber fortan vermochte kein Mädchen Dermot zu widerstehen. Wenn er nur ein Mädchen oder eine Frau anblickte, fielen sie ihm zu, wie das Gras vor der Sichel fällt. - Dermot mit dem Liebesfleck, nach (irm)

Liebe Privileg Fleck

 

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