edefreiheit
Kein Fürst wird jemals den Wert eines Mannes durch
seine Gunst bestimmen, denn es ist ein Schluß, der nicht auf eine einzige Erfahrung
etwa gegründet ist, daß ein Regent meistens ein schlechter Mann ist. Der in
Frankreich backt Pasteten und betrügt ehrliche Mädchen, der König von Spanien
haut unter Pauken und Trompeten Hasen in Stücken, der letzte König in Polen
der Kurfürst von Sachsen war schoß seinem Hofnarren mit dem Blasrohr nach dem
Arsch, der Fürst von Löwenstein beklagt bei einem großen
Brand nichts als seinen Sattel, der Landgraf von Kassel fährt einer Tänzerin
zu Gefallen in der Suite eines Fürsten der nicht viel mehr ist als er und wird
durch die erbärmlichsten Leute betrogen, der Herzog von Württemberg ist ein
Wahnsinniger, der König von Engelland macht. . . Engländerin P . . ., der Fürst
von Weilburg badet sich öffentlich in der Lahn; die meisten übrigen Beherrscher
dieser Welt sind Tambours, Fourriers, Jäger. Und dieses sind die Obersten unter
den Menschen; wie kann es denn in der Welt nur erträglich hergehen; was helfen
die Einleitungen ins Kommerzien-Wesen, die arts de s'enrichir par l'agriculture,
die Hausväter, wenn ein Narr der Herr von allen ist, der keine Oberen erkennt
als seine Dummheit, seine Caprice,
seine Huren und seinen Kammerdiener, o wenn doch die
Welt einmal erwachte, und wenn auch drei Millionen am Galgen stürben, so würden
doch vielleicht 50 bis 80 Millionen dadurch glücklich; so sprach einst ein Perückenmacher
in Landau auf der Herberge, man hielt ihn aber mit Recht für völlig verrrückt,
er wurde ergriffen, und von einem Unteroffizier noch ehe er in Verhaft gebracht
wurde und mit dem Stock totgeschlagen, der Unteroffizier
verlor den Kopf. - (
licht
)