aket Ich
habe ein längliches Paket am Arme, Ich weiß, es ist ein totes kleines Kind
darin, das ich heimlich irgendwo versenken soll. Ich gehe treppauf, treppab,
aber jedesmal, wenn ich es niederlegen oder wie achtlos verlieren will, öffnet
sich irgendeine Tür, oder ich sehe durch ein Treppenhausfenster ein Gesicht,
das herübersieht. Ich ziehe dann die Schlinge des Bindfadens über meinen Finger
und baumele das Paket recht achtlos gegen Pfosten und Treppengeländer. Dann
treffe ich ein junges Mädchen, gehe mit ihm spazieren und denke mehrmals: ,Wie
ahnungslos sie sich da mit dem Ellbogen an mein Paket stößt!' Da bemerke ich,
daß die äußere Hülle locker geworden ist, und ich entferne sie. Ich fühle jetzt
auch genau den Kopf des Kindes und fühle zugleich, wie die innere Pappe durchweicht
ist. Wie ich im Schreck das Paket fester und fester umwickeln will, öffnet es
sich mehr und mehr. Ich will hinunter zum Flusse, aber da stehe ich in einem
kreisrunden, niedrigen Steingemach, umgeben von meinen Richtern. -
Friedrich Huch, nach (
je
)
Paket (2)
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