ebenwind  Jedem der Hauptwinde stehen zwei Nebenwinde bei. Die sind schwächer und bilden gleichsam seine zwei Arme. Er haucht zuweilen etwas von seinen Kräften in sie. Diese schwächeren Winde haben nämlich dieselbe Natur wie die Hauptwinde, so daß jeder dieser untergeordneten Winde den Hauptwind wie sein Haupt nachahmt; sie sind aber viel schwächer als ihr Hauptwind, doch haben sie denselben Weg wie dieser, wie auch die beiden Ohren einen und denselben Weg des Hörens im Haupt haben. Werden sie durch ein Rächergeheiß Gottes erregt, dann empfangen sie Wehen und Stärke von ihren Hauptwinden, und dann sind sie in solcher Unrast und bewirken so gewaltiges Getöse und so gefährliches Zusammenprallen, wie die schlechten Säfte im Menschen gefährliche Unruhe hervorrufen, wenn sie ihn in Krankheit werfen. Vom Anbeginne der Welt an wurden jedoch die Hauptwinde niemals völlig in ihren Kräften erregt, und sie werden darin auch bis zum Jüngsten Tage nicht bewegt werden. Wenn sie aber dann ihre Kraft zeigen und ihr ganzes Brausen aussenden, dann werden von ihrer Stärke und ihrem Zusammenprall die Wolken bersten, der obere Teil des Firmamentes verknäuelt und zerbrochen werden, wie der Körper des Menschen zerbricht und alle seine Glieder gelöst werden, wenn die Seele aus dem Körper gelöst wird. - (bin)
 
Wind
Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe
Verwandte Begriffe
Synonyme