al,
erstes
«Es geschah so», erklärte sie Tito, während die Zofe im anderen Zimmer die Koffer
auspackte. «Es geschah so», und indessen betrachtete sie die Vendômesäule, die
der bronzene Napoleon überragte, während Tito, gegen das Fenster gelehnt, dem
Platz den Rücken zuwendete. «Es geschah, als ich an einem Tag im Sommer allein
im Hause war; die Mama hatte ein Zimmer an einen Bankbeamten vermietet; es war
warm, ich fühlte ein Verlangen, das mein Blut in Wallung brachte und sich der
ganzen Haut mitteilte. Wir waren allein; die Mama konnte jeden Augenblick hereinkommen,
da sie den Schlüssel hatte; der junge Mann fing an mich zu küssen, dann drängte
er mich mit dem Rücken gegen die Tür und nahm mich stehend, so ohne Lärm,
wie man einen von der Sonne trunkenen Schmetterling durchbohrt.» - Pitigrilli, Kokain. Reinbek bei Hamburg 1988 (rororo 12225, zuerst
1922)
Mal, erstes (2) »Wir hatten im Stroh zusammen geschlafen, und die ganze Zeit haben mich die Halme gekitzelt und mich in schlechte Stimmung versetzt...«
Kromer erzählt diese Geschiche, während er an seiner Zigarre zieht und wie aus Bescheidenheit abwesend vor sich hinblickt. Es ist da noch eine Einzelheit, die er immer wieder genauso erzählt. Es ist etwas, das die Frau gesagt hat.
»Ich möchte ein Kind von dir haben.«
Er behauptet, dieses Wort habe alles ausgelöst. Der Gedanke, ein Kind von diesem dummen, schmutzigen Mädchen zu haben, mit dem er sich dort vergnügt habe, sei ihm grotesk und unmöglich erschienen.
»Völlig unmöglich.«
Und daß sie immer zärtlicher geworden sei und sich immer dichter an ihn geschmiegt habe. Sdiließlich habe er, ohne die Augen schließen zu brauchen, einen riesigen blonden, bleichen Kopf ohne Gesicht vor sich gesehen, der der seines Kindes und des Mädchens gewesen sei.
Kommt das, weil Kromer braun ist, hart wie ein Baum?
»Das hat mich angewidert«, sagt er jedesmal und läßt dabei die Asche seiner Zigarre fallen.
Er ist ein Schlaukopf, er weiß, wie er sich benehmen muß. Er hat Ticks, die ihn interessant machen.
»Ich habe es für sicherer gehalten, die Mutter zu erdrosseln. Es war das
erstemal. Nun, das ist sehr einfach und macht einem nichts weiter aus.« -
Georges Simenon, Der Schnee war schmutzig. Zürich 1977 (detebe 135/II, zuerst
1951)
Mal,
erstes
(3) Ich legte mich auf das Bett, nur noch Strümpfe
und Schuhe am Leib, schob die Hände hinter den Kopf, lächelte und versuchte
verlockend auszusehen. Einen Augenblick lang sagte ich mir: Nellie, das ist
doch alles nur ein blöder Traum. Du liegst gar nicht, gut riechend nach dem
Bad, in diesem großen, weichen Bett, und dieses dämlich dreinblickende Dickerchen
kommt auch nicht auf dich zu und hält seinen Schwanz in der Hand, als wollte
er dir eine Süßigkeit bringen. Aber es war kein Traum. Er warf sich auf das
Bett und redete plötzlich sehr aufgeregt von dem, was mir jetzt passieren würde.
Ich spürte, wie ich errötete und wie mir heiß wurde. Aber sobald er angefangen
hatte und in mir war, da war es genau wie die paarhundertmal bei Charlie und
mir. Ich ging mit, vergaß mich und kam zusammen mit ihm. - So war für mich das
erste Mal in einem Haus als Hure. - Nell Kimball,
Memoiren aus dem Bordell, nach (
enc
)
Mal, erstes (4)
Mal, erstes (5) Der junge Mann starrte noch immer auf Colatinos Leichnam und bemerkte dabei: »Zum ersten Mal sehe ich den Tod!«
»So ist das Leben!« sagte der Doktor. -
(stein)
Mal, erstes (6)
Mal, erstes (7)
Mal, erstes (8)
|
|