ädchen, gefallenes Daß sie lügen würden, wußte ich. Aber was tat das? Unter all den Lügen geriete ich vielleicht an etwas, das aufrichtig und anrührend war.
»Und nun sage mir, wer war dein erster
»Das war ein Ruderer, mein Katerchen.«
»Ah! erzähle. Wo war das?«
»Als ich in Argenteuil war.«
»Was hast du dort gemacht?«
»Ich war Küchenmädchen in einem Gasthaus.«
»Welchem Gasthaus?«
»Im ›Süßwassermatrosen‹. Kennst du das?«
»Natürlich, bei Bonanfan.«
»Ja, bei dem.«
»Und wie hat der Ruderer dir den Hof gemacht?«
»Als ich sein Bett gemacht hab. Er hat mich einfach genommen.«

Doch blitzhaft entsann ich mich der Theorie eines mir befreundeten Mediziners, eines Beobachters und Philosophen, den der ständige Dienst in einem großen Krankenhaus in täglichen Umgang mit ledigen Müttern und öffentlichen Mädchen bringt, mit aller Schande und allem Elend der Frauen, der armen Frauen, die dem mit Geld in der Tasche umherschweifenden Männchen zur Beute gefallen sind.

»Immer«, hatte er mir gesagt, »immer ist ein Mädchen zum erstenmal durch einen Mann seiner Klasse und seines Standes ausgerutscht. Ich habe darüber Bände von Beobachtungen gesammelt. Man klagt die Reichen an, die unschuldige Blume der Kinder des Volkes zu pflücken. Es ist nicht wahr. Die Reichen zahlen für den gepflückten Strauß! Sie pflücken auch, aber die zweite Blüte; nie brechen sie die erste.« - (nov)

Mädchen Fallen
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