iganten Viele,
jeden menschlichen Wuchs weit überragende Männer, wie die Giganten gemalt werden,
schienen den Bewohnern der Städte bald auf dem Berg, bald in der umliegenden
Gegend sowohl bei Tag als bei Nacht umherzuwandeln oder durch die Luft zu schreiten.
Auf dies folgte furchtbare Dürre des Bodens und plötzliche, heftige Erdbeben,
so daß überall aus der Ebene heißes Wasser aufsprudelte und auch die Höhen borsten.
Dazu kamen Laute, die, wenn sie unter der Erde, dem Donner, wenn über derselben,
dem Gebrüll wilder Tiere glichen, und das Meer tobte, und der Himmel donnerte
mit, worauf ein ungewöhnliches Geräusch, als ob Berge zusammenstürzten, gehört
ward, und nun flogen zuerst ungeheure Steine aus dem Abgrund bis zum Gipfel
empor, sofort eine Feuermasse mit einer Menge Rauch, so daß die ganze Luft verfinstert,
die Sonne versteckt wurde, wie bei einer Sonnenfinsternis.
Und aus dem Tag ward Nacht, und Dunkel aus dem Licht; und viele glaubten,
die Giganten seien wieder aufgestanden (denn auch jetzt erschienen Gestalten
derselben im Rauch, und mitunter vernahm man Getön wie von Trompeten); andere
aber, die ganze Welt löse sich in Chaos und Feuer auf. Deshalb flohen einige
aus den Häusern ins Freie, andere von draußen in die Häuser; wieder andre warfen
sich ungewiß vom Meer nach dem Land, vom Land nach dem Meer, immer von der unmittelbaren
Umgebung dem Entfernten, als dem minder Gefährlichen, zustrebend. Zugleich wurde
unaussprechlich viel Asche ausgeworfen, die Land und Meer und die ganze Luft
einnahm, und wohin sie fiel, richtete sie bei Menschen, Feldern und Vieh Verderben
an und tötete vor allem sämtliche Vögel und Fische; ja noch mehr, sie verschüttete
zwei ganze Städte, Herkulaneum und Pompeji, dessen Bewohner eben im Theater
versammelt waren. Denn die Menge der Asche war so ungeheuer, daß von ihr bis
nach Afrika, Syrien und Ägypten flog; in Rom, wohin sie auch drang, füllte sie
die über der Stadt befindliche Luft ganz aus und verfinsterte die Sonne. Und
viele Tage lang war man dort, da die Leute nicht wußten, was geschehen war,
ja es nicht einmal mutmaßen konnten, in nicht geringer Angst. Auch dort glaubte
man, alles werde drunter und drüber gehen und die Sonne an der Erde erlöschen,
die Erde aber in den Himmel zerfließen.
- Dio Cassius, nach: Edward George Bulwer-Lytton, Die letzten Tage von Pompeij. Frankfurt
am Main 1986 (it 801, zuerst 1834)
Giganten (2) Ge gebiert in
ihrem Ärger wegen der Titanen von Uranos die Giganten, unübertrefflich an Körpergröße
und unbezwingbar an Kraft. Sie machten einen schrecklichen Eindruck: von Kopf
und Kinn hing lang das Haar herunter, sie hatten Schuppenfüße von Drachen. Sie
entstanden, wie einige sagen, in Phlegrai, wie andere, in Pallene. Sie schleuderten
Felsbrocken gegen den Himmel und brennende Eichen. Allen überlegen waren Porphyrion
und Alkyoneus, der, wenn er in seinem Geburtsland kämpfte, sogar unsterblich
war. Dieser trieb auch die Rinder des Helios aus Erytheia. Den Göttern war geweissagt,
kein Gigant könne durch die Götter zu Grunde gehen, wenn aber ein Sterblicher
im Bunde mit ihnen kämpfe, fänden sie ihr Ende. -
Apollodoros
Giganten (3) Vom Abendessen, so um sieben Uhr, bis fünf Uhr morgens saßen wir um ihn herum, wie am Fuße eines Berges, in Tacka-Tackas Wohnung. Jacob Hegner, Hardekopf und ich lauschten. Daeubler sprach, deklamierte, sang und ließ uns kaum Zeit zum Atmen, geschweige zum Reden, bis er plötzlich mitten im Satz in einem ohnmachtähnlichen Schlaf hinfiel. Dann wurde er von uns vieren in Tackas Bett gelegt, während wir in Flüstertönen, mit Hilfe von Tackas Kaffee, seine gewaltigen Gedankenblöcke in kleinere Steine zerhackten, zu erregt, um schlafen zu gehen.
Nicht immer erschöpften wir ihn bis zum Zusammenbrechen, aber immer war er
der Gebende und die anderen die Nehmenden. Er haßte den Krieg und verachtete
alle Regierungen «als den schlechtest möglichen Ausdruck jeden Volkes», und
«Der einzige, der aus diesem Kriege heil herauskommen wird, ist der Papst»,
schrie er in die Hysterie des von Flaggen, Kriegsfreiwilligen und Generälen
bedeckten Kurfürstendamms bei der Kriegserklärung
1914 und begann die Marseillaise zu singen. Nur mit Mühe konnten wir den Giganten
bändigen und ihn wie uns vor dem Gelynchtwerden bewahren. - Hans Richter, Dada-Profile. Zürich 1961
Giganten (4) Im Sektor Schwan wurden 2039 Arbeitskräfte für die Riesenplaneten gesucht, die sich um die Sonne Arcturus bewegten und auf denen die Menschen 12mal schwerer waren als auf solchen Planeten, die ihrem Umfang nach der verlorenen Heimat entsprachen. Es entstand hier durch Übung und Lernen ein unterschenkelverstärkter Typ, der sich zum Muskelflachbau hin spezialisierte. Die Säuglinge dieser Giganten sahen aus wie gewöhnliche Menschenkinder; sie wurden dann durch sofort einsetzendes Training an die Umwelt der Riesenplaneten angepaßt.
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Abb.: Konditionierung einer künftigen Arbeitskraft im kindlichen Alter nach Prof. Meixner - Querverlagerung des Herzens und anderer störender innerer Organe. |
Diese Konditionierung widerspricht der Arbeitskraftschutzgesetzgebung der Zentralen Flottenjustizstelle von 2011.
Frau eines unterschenkelverstärkten Spezialisten auf Dubna
Das Schicksal der biologisch »umgelernten« Dubna-Frauen. Wenige Jahre
nach Konditionierung der Dubna-Arbeitskräfte wandte sich die Industrie von diesem
schweren Metallplaneten ab und überließ die inzwischen in ihrem Geschlechtshaushalt
»umgelernten« Frauen sich selbst. Die Männer wurden unter der Vorspiegelung
von Umschulungsprozessen in Berglagern zusammengezogen und dort eingeschläfert.
Die von ihnen getrennten Frauen durcheilten jahrelang die Galaxis auf der Suche
nach diesen Männern, an die sie gewöhnt waren. -
(klu)
Giganten (5)
Und, daß die Höhe des Äthers nicht sicherer sei als die Erde,
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Giganten (6) Porphyrion sprang von einer
großen Steinpyramide, die die Giganten errichtet hatten, in den Himmel.
Keiner der Götter konnte ihm Widerstand leisten. Nur Athene versuchte sich zu verteidigen. Porphyrion stürzte an ihr vorbei, warf sich auf Hera
und wollte sie erwürgen. Aber rechtzeitig noch schoß ihm Eros einen
Pfeil in die Leber. Porphyrions Wut verwandelte sich in Lust; er riß
Hera die herrlichen Kleider vom Leibe. Als Zeus sah, daß sein Weib
vergewaltigt werden sollte, eilte er in eifersüchtigem Zorn hinzu und
schlug Porphyrion mit einem Blitz nieder. Porphyrion sprang wieder auf,
aber Herakles kam gerade noch zur rechten Zeit von Boiotien zurück und
verwundete ihn mit einem Pfeil tödlich. Inzwischen hatte Ephialtes den
Kampf mit Ares aufgenommen und ihn in die Knie gezwungen. Apollon jagte
einen Pfeil in das linke Auge des Ungeheuers, und der herbeieilende
Herakles schoß einen zweiten in dessen rechtes. So starb Ephialtes. - (myth)
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