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Sultan
Mohammed IV., nach
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Kriegserklärung (2)
Du türkischer Schaitan,
Bruder und Genosse des verfluchten Teufels und
des leibhaftigen Luzifers Sekretär! Was für ein Ritter
bist du zum Teufel, wenn du nicht mal mit deinem nackten Arsch einen Igel töten
kannst? Was der Teufel scheißt, das frisst Du samt
Deinen Scharen, und schwerlich... wird es Dir glücken, Christensöhne in
Deine Gewalt zu bekommen. Dein Heer fürchten wir nicht, werden zu Wasser
und Lande uns mit Dir schlagen, Du Babylonischer Küchenjunge, Du Mazedonischer
Radmacher, Alexandrinischer Ziegenmetzger, Jerusalemitischer Bierbrauer,
Erzsauhalter des grossen und des kleinen Ägypten. ... Du Armenisches Schwein,
Du Tartarischer Geisbock, Du Henker von Kamenetz
und Taschendieb von Podolsk, Du Enkel des leibhaftigen
Satans und Narr der ganzen
Welt und Unterwelt, dazu unseres grossen Gottes
Dummkopf. .... Schweineschnauze Stutenarsch.
. ., Metzgerhund, ungetaufter Schädel, gefickt sei deine Mutter! Ausdämpfen soll der Teufel Deine
Frau Mutter, und also, Du Unflätiger, antworten Dir die Saporoger, du Glatzkopf!.
Denn einer Mutter rechtgläubiger Christen bist Du nicht
würdig. Da wir keinen Kalender haben, so wissen wir das Datum nicht, der
Mond steht am Himmel, das Jahr steht im Buch geschrieben, und der Tag ist
der gleiche wie bei Euch. Deshalb küss unseren Hintern!
- Der Lager-Ataman Iwan Sirko und alle Saporoger Kosaken an Sultan Mohammed IV.
- Nach: Istvan Ráth-Végh, Die Komödie des
Buches
.
Leipzig 1984, und
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Kriegserklärung (3)
In der Nacht vom Sonnabend auf den Sonntag habe ich, Punckt 2 Uhr
des Nachts, da ich nicht ruhte, auf dem Garten bemerckt, was gegen die Nachtigall
gar fürchterlich abstach und was Dich freuen wird: Wantzen.
Ich glaubte, der Himmel - von der Bettlade fiele mir auf den Kopf. Es sind nun
gerade 29 Jahre, daß ich die lezte zu Clausthal gesehen habe. Ja es ist würcklich
an dem, es liefen mir zwey über die Hand, die so groß waren, ich lüge nicht,
wie die sogenannten Gottes-Lämmchen, wie man hier die kleinen Käfer (Coccinellen)
nennt. Ist das nicht abscheulig? Daß sogleich Krieg erklärt wurde, wirst
Du mir auf mein Wort glauben. Den folgenden Tag wurde alles demolirt. Um indessen
meinen Feind nicht zu verachten, wovon man traurige Exempel hat, wurde sogleich
an eine Demarcations= Linie gedacht, und ich zog mich etwas näher nach Weende,
und campirte in der folgenden Nacht auf dem Canapee,
unter dem König und der Königin von England und den beyden Circassierinnen,
an denen der untere Theil fehlt; da hatte ich natürlich Friede. - Lichtenberg an Johann Christian Dieterich, nach (
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)
Kriegserklärung (4)
Ich habe den Kampf angesagt allem, was ich höre
sehe und rieche. Ich reiße
die Nase auf die Ohren und die Augen, um zu riechen zu hören zu sehen. In den
Camembert steck ich die Nase und rieche Frankreich die Saone entlang und schmeiß
ihn weg, den Käs in den Abfalleimer unterm Waschbecken. Ich stehe da mit steifem
Kreuz, weil ich alt bin, und alt geworden bin, weil ich soviel stand, um mit
Verstand alt zu werden und seh die Wiesen pflanzen, an die der Wind rüttelt
und das durcheinandergeschüttelte Grün beschäftigt mich und ich flehe Buddha
an, schick mir eine Kuh, die das Grün wegfrißt. Ich mach den Mund auf und und
mach den Mund zu, wenn ich den Mund langsam aufmach, hab ich eine Feuchtigkeitsblase
zwischen den Lippen, die etwas später platzt. Am schlimmsten ist das Hören.
Wenn mich etwas verrückt macht, ist es das Hören; denn ich hör zu viel, ich
hör auch zu gut, es ist auch so laut und fast alles ist laut, am lautesten sind
die Kinder, und Kinder mag ich nicht. Es muß was Schlechtes sein in mir, daß
ich die Kinder nicht mag. Die Kinder sind doch die Zukunft, aber die Zukunft
mag ich nicht; deshalb meine Antipathie für Kinder, weil sie in die Zukunft
laufen, unaufhaltsam. Auch ich schau in die Zukunft, tupf meinen Stock auf
eine Pflanze der Wiese vor meinen Schuhn und hab eine Wut auf den Wind, weil
er mir die Ohren taub macht und das Gehirn einhüllt mit seinem Gesäusel, als
war auch ich ein Kind, das das mag. Ich haß das wie ich alles hasse was meiner
Übersichtsmöglichkeit einen Abbruch tun könnte. - (
acht
)
Kriegserklärung (5) Eine französische Telegrafistin und ein deutscher Telegrafenbeamter einer niederen Stufe (Trotzki zählte ihn noch unter die Arbeiter), die einander persönlich nie kennenlernten, überboten sich bei der Übermittlung des Textes der deutschen Kriegserklärung an Frankreich. Solidarisch verstümmelten sie den Text in der Hoffnung, wenigstens dadurch zur Kriegsverhinderung beizutragen. Sie taten das nicht, indem sie den Text fälschten, sondern indem sie den Irrtümern der Chiffrier- und Dechiffriermaschinen vollen Lauf ließen. Das Telegramm 193, vom Reichskanzleramt an den deutschen Botschafter v. Schoen in Paris gerichtet, hatte nach Ankunft folgenden Wortlaut:
Berlin, den 3. August Deutsche Erwehrungen hatten Brennerei kel italienischer Botschafter. Wir würden Grenze strengstens respektiert und avisiert Juli strikt befolgen. Dagegen trotz körperlich 10 Ihnen Zone französisch aneinander schon Elena bei alt mü ansehen erol und Hypothek Gebirge Strasse, Übereinkunft iu ge sen ante Howard ultramontan und angesichts noch auf relativ Gebiet, französische Flieger der Belgien Gebiet traite begründet kurz zu warten wurde bei Versuch Bassora bei Wesel zu zerstören. Schon gestern herab mp. Mehrere andere französische kts Nowoje Wremja sind gestern über Eifel-Gebiet Zuzug frei festgestellt, Auch diese müssen Belgien Gebiet Renouard begründet haben. Gestern warf französischer Flieger Bombe auf Bahn bei Karlsruhe und Nürnberg. Frankreich hat Krieg sonach Saragossa Kriegszustand versetzt. Bitte Abbröcklung Acker heute nachmittag 6 Uhr dortiger Regierung mitteilen, Ihre Pässe fordern und nach Übergabe der Geschäfte an amerikanischen Botschafter abreisen.
Bethmann Hollweg
Der Botschafter v. Schoen, voller Vorurteil zugunsten des Kriegs, deutete den entstellten Text im Sinne eines Abbruchs der diplomatischen Beziehungen. Er ließ sich an der Überreichung einer Kriegserklärung nicht hindern.
Der Telegrammtext wurde in Zürich durch die Gruppe Dada 1918 publiziert. Es handelt sich jedoch uni keinen Kunst-Text, sondern um einen Akt des passiven Widerstands, begangen durch internationalistisch gestimmte Täter, die die Fehler der Geheimhaltungs-Maschinerie einen Moment lang nicht korrigierten.
Kriegserklärung (6)
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