uckliger Der
Bucklige kam langsam und mit dem Stolz eines Menschen, dem jede Diele unter
seinem Fuß gehört, die Treppe herunter. In den letzten zwei Tagen hatte er sich
sehr verändert. Vor allem war er makellos sauber. Er trug noch seine lange Jacke,
doch sie war gebürstet und ordentlich geflickt. Darunter sah ein frisches, rotschwarz
kariertes Hemd hervor, das Miss Amelia gehörte. Er trug auch keine Hose, wie
sie die Männer im allgemeinen tragen, sondern knapp sitzende Breeches. Seine
dürren Beine steckten in schwarzen Kniestrümpfen; die Schuhe waren von besonders
eigentümlicher Form, bis über die Knöchel hinauf zugeschnürt und frisch geputzt
und gewichst. Um den Hals hatte er einen Schal gelegt, und zwar so, daß seine
großen, blassen Ohren beinahe völlig darin verschwanden -einen Schal aus lindgrüner
Wolle, dessen Fransen fast den Boden berührten.
Der Bucklige stelzte mit steifen Schrittchen hinunter in den Laden und pflanzte
sich dann mitten in der Gruppe auf, die zur Tür hereingekommen war. Die Männer
rückten etwas von ihm ab, standen mit lose herabhängenden Händen da und betrachteten
ihn mit aufgerissenen Augen. Der Bucklige nahm auf seltsame Art von allem Kenntnis.
Mit der größten Ruhe musterte er jeden einzelnen in Augenhöhe, das heißt, seiner
eigenen Augenhöhe, die der Gürtelhöhe eines normalen Mannes entsprach. Von dort
glitten seine prüfenden Blicke in schlauer Unverfrorenheit
bis zu den tieferen Regionen jeden Mannes. Wenn er lange genug hingeschaut hatte,
schloß er eine Sekunde die Augen und schüttelte den Kopf, als ob mit dem, was
er gesehen hatte, seiner Ansicht nach nicht viel los war. - (
bal
)
Buckliger (2)
Der Bucklige In ebner Höhe mit dem Tisch, der kippt Er scheint betrunken. Doch sein Auge schießt |
Buckliger (3)
Quasimodo, Glöckner von Notre Dame
- Antoine Wiertz
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