erbindlichkeit
Sein Handwerkszeug hatte er fest
unter den Mantel geknöpft. In Übereinstimmung mit der Verschlagenheit
seines Charakters und der vornehmen Abneigung gegen Rohheit,
zeichnete sich sein Benehmen durch auserlesene Verbindlichkeit
aus. Das Herz des Tigers verbarg sich unter einschmeichelndem, schlangenglattem
Wesen. Alle seine Bekannten bezeichneten seine Heuchelei
als so vollendet, dass er sicherlich beim Passieren der, wie gewöhnlich am Sonnabend
in den ärmeren Stadtteilen, überfüllten Straßen jeden auf das höflichste um
Entschuldigung gebeten hätte, den er im Gedränge versehentlich anstieß. Während
sein teuflisches Herz die schwärzesten Pläne ausbrütete, wäre er auf seinem
Wege stehen geblieben, um in den liebenswürdigsten
Worten die Hoffnung auszudrücken, dass der zu einem gewissen, neunzig Minuten
später ausgeführten Geschäft unter dem eleganten Überzieher verborgenen Hammer
dem Fremden, mit dem er zusammengestoßen war, auch wirklich nicht wehgetan habe.
Ich glaube, Tizian, ganz gewiss aber auch Rubens und vielleicht
auch Van Dyck pflegten ihre Kunst stets nur in tadellosem Anzüge, mit
Spitzenkrause, Perücke und diamantenfunkelndem Degen auszuüben. Wir haben guten
Grund anzunehmen, dass auch Mr. Williams, als er sich zu seinem großartigen
Massenmord aufmachte, schwarzseidene Strümpfe und Schnallenschuhe wählte. Auch
würde er seine Künstlerehre keinesfalls so weit herabgesetzt haben, dass er
bei seiner Arbeit einen Morgenanzug getragen hätte. Dem einzigen Menschen, der,
wie der Leser später erfahren wird, in zitternder Todesangst von einem verborgenen
Schlupfwinkel aus gezwungenermaßen dem zweiten großen Werk und seinen Abscheulichkeiten
als Zuschauer beiwohnen musste, fiel es besonders auf, dass Mr. Williams
einen langen blauen, mit Seide gefütterten Rock aus feinstem Tuche trug. In
den Anekdoten, die über ihn im Schwange waren, wird gleichzeitig erwähnt, dass
Mr. Williams den besten Zahnarzt und den besten Hühneraugenoperateur
mit seiner Kundschaft beehrte. Minderwertigen Kräften wandte er seine Gunst
unter keiner Bedingung zu.
- (
quinc
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