aktlosigkeit  Auf dem Waitadhja-Gebirge residiert Indra als König. Durch die Verwendung der guten Dienste Rambhas  und der anderen Götterhetären hat er seine Herrschaft gesichert. Mit Hilfe des Zauberwissens, das mir den Luftpfad gangbar machte, begab ich mich eines Tages nach dem Waitadhja, wo die Apsarasen, Rambha und Tilottama an ihrer Spitze, Tanzspiele aufführten. Das tat ich öfters. Eines Tages fehlte Rambha. Ich nahm ihre Gestalt an, trat an ihrer Stelle auf und erregte Indras Beifall in solchem Maße, daß er mir eine Gnade nach meinem Ermessen freistellte. Da nahm ich wieder meine eigene Gestalt an und bat ihn: ›Werde mein Gemahl!‹ Und das Schicksal zwang den Götterkönig, meine Bitte zu gewähren.

Von nun an begab ich mich tagtäglich auf den Waitadhja und belustigte mich in Indras Gesellschaft. Eines Tages aber bat mich ein Liebhaber, der mir angenehm war: >Nimm mich doch einmal mit, Geliebte, damit ich deinen Tanz bewundern kann!< Ich wehrte zwar ab; aber er drang mit Bitten wieder und wieder in mich, bis ich ihn schließlich in einen Sittich verwandelte, in meinem Diadem verbarg und mitnahm. Dann ging ich auf den Waitadhja und tanzte vor Indra mit aller Hingebung. Mitten im Takte griff ich mit der Hand auf meinen Kopf, weil mich der Papagei drückte. Weil ich nun den Takt gestört hatte, rief mir Indra zu, und das Tanzspiel ward abgebrochen.

Im Zorne darüber fluchte mir der Götterkönig und sprach: ›Geh auf die Erde hinab und verliere deine Nase, und laß dich nicht wieder hier oben blicken!‹   - Indische Märchen. Hg. und Übs. Johannes Hertel. München 1953 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)

Taktlosigkeit ⁽²⁾  Bei einer Eingeschlossenen-Katastrophe verursachte ein Schwarzer Witzbold den eigentlichen Zusammenfall, indem er laut sagte: Mahlzeit! (Der Hunger, bis dahin als selbstverständlich hingenommen, wurde durch den weichen Gefräßigen-Gruß plötzlich unerträglich.)  - (met)