Scheißesturm  

Seht mich an, ich schwimm im Klo-ho,
Und bin meines Lebens fro-ho.
Hoffentlich macht keiner Aa!
Tralla, heißa, hoppsassa-

Genau in diesem Augenblick hallt das verfluchte Rauschen auch schon durchs Rohr, schwillt an zum Donnern einer Sturmflut, rast als kompakte Wellenfront aus Scheiße, Kotze, Klosettpapier und Klabusterbeeren in sinnverwirrendem Mosaik auf den entnervten Slothrop zu wie ein U-Bahn-Zug der MTA auf sein unglückliches Opfer. Wegrennen ist nicht. Gelähmt starrt er über die Schulter zurück: eine massive, hochgetürmte Wand, ein Kaventsmann, wehend bekränzt mit Klopapier, überschlägt sich und stürzt - GAAHHH! Er macht noch einen kläglichen Froschhüpfer, doch schon hat ihn der Kotzylinder überrannt, glitscht ihm finster wie kaltes Rindsaspik ins Rückgrat, peitscht ihn mit vollgeschissenem Papier, das sich um Nase, Lippen, Nüstern schlingt, mit Gestank, der alles auslöscht, einem Hagelsturm aus Mikroköteln, die sich in Brauen und Wimpern verfangen, es ist schlimmer, als von den Japsen torpediert zu werden ... Die braune Brühe hüllt ihn ein und reißt ihn mit sich, wirbelt ihn Arsch über Kopf davon, obwohl es in diesem undurchdringlichen Scheißesturm kein Oben und kein Unten, keine Bezugspunkte mehr gibt. Von Zeit zu Zeit schrammt er an pflanzlichem Geäst entlang, an federigen Bäumchen vielleicht. - Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei Hamburg 1981

 

Scheiße Sturm

 

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