Phantasie, schmutzige   In die tiefsten Mysterien des Geschlechtslebens, dessen Anomalien mir ebenso schrecklich erscheinen wie all die, die man nicht gleich begreift, bin ich nicht eingeweiht. Eines Abends, als das Dienstmädchen gerade dabei war, Marias Bett zu machen, das jetzt im Zimmer neben meinem  stand,   höre  ich  plötzlich  unterdrückte  kleine Schreie und verstohlenes Lachen, als wäre jemand gekitzelt worden. Mir wird sehr unbehaglich zumute. Ich gebe einer unerklärlichen Beklemmung nach, die in Wut überzugehen droht, reiße heftig die angelehnte Tür auf und überrasche Maria dabei, wie sie die Brüste des Dienstmädchens drückt und versucht, sie zu küssen. »Was macht ihr da, seid ihr von Sinnen?« brülle ich. »Ich spiele mit dem Dienstmädchen«, entgegnet Maria frech. «Geht dich das etwas an?« »Ja, sehr. Raus mit dir!«

Als wir allein sind, erkläre ich ihr das Ungehörige ihres Verhaltens.

Sie schiebt wieder alles auf meine »schmutzige Phantasie« und beschuldigt mich, so verdorben zu sein, daß ich überall nichts als Unanständigkeiten sähe.  

Es ist gefährlich, eine Frau auf frischer Tat zu ertappen, und diese goß ganze Nachtgeschirre von Beleidigungen über mich aus. - (plaed)

 

Phantasie

 

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