erfektionismus  Oneidasekte (auch Perfektionisten genannt), amerikanische kommunistische Sekte, um 1845 von J. H. Noyes am Oneidabach gegründet, die ein sehr kompliziertes Ehesystem hatte, das im Wesen doch auf raffinierter Promiskuität beruhte. Es war ein Prinzip in dieser Gemeinschaft, in der jeder Mann Ehemann jeder Frau war, aber nicht mit jeder Nachkommenschaft haben durfte, den hinausgeschobenen coitus reservatus auszuüben, die sog. Male Continence (männliche Mäßigung). Die geschlechtliche Einweihung fand bei den Knaben bald nach der Pubertät, bei Mädchen mehrere Jahre später statt, und zwar durch eine erheblich ältere Person des anderen Geschlechtes.

Beim Beischlaf ließ der Mann sein Glied ohne Ejakulation bis zu einer Stunde in der Vagina, wenn auch bei der Frau sich mehrmals der Orgasmus auslöste. Diese gleichsam mutuelle Onanie, die sich als sog. »Dianism« in raffinierten Formen ausbildete, soll noch heute zahlreiche Anhänger in Nordamerika haben. Leichtsinnige und unvorsichtige Männer wurden dabei von den Frauen gemieden, aber eine mächtige soziale Verbundenheit der Gemeinde begünstigte anfangs längere Zeit dieses Verfahren, bis es doch endlich scheitern mußte. Noyes begründete das Verfahren damit, daß die Kohabitation aus zwei Handlungen, einer sozialen und propagativen bestünde, die, wenn die Fortpflanzung nach wissenschaftlichen Grundsätzen geschehen sollte, strenge getrennt werden sollten, da die Fortpflanzung stets willkürlich stattfinden müßte. Die O. besteht indessen auf ihren übrigen kommunistischen Prinzipien noch heute. - (erot)

Perfektionismus (2)
Perfektion
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Vollkommenheit