Maniok  Sie trifft den Tod.

»Tod, trage mich weg.«

Und der Tod sprach zu ihr: »Ich kenne deinen Kummer. Warum klagen. Ich werde aus dir ein Mädchen wandeln.« -

Sprachs, und schnitt ihr mit trockenem Knirschen seines Messers ein Ding ab, das gewöhnlich nicht Gabe der Mädchen ist. Darüber blies er, wandelte es in Maniok und gab es Dausi zurück.

»Nimm es«, sprach er, »und vor allem hüte dich, davon zu essen, wenn du nicht wieder zum Mann werden willst.«

Dausi, ihres Kummers ledig, kehrte zum Palast zurück. Die Hunde, denen sie zu fressen gegeben, erkannten und ließen sie gehen; sie liebkosten die Schreitende.

Der Tag kam, heiter begann sie zu singen und das Lied klang in Alubas Ohren. Gleich lief Aluba bei; sie fand Dausi beschäftigt, Maniok zu schälen.

»Wer gab dir das?« frug sie.

Erwiderte Dausi: »Maniok, den mein Vater mir schickte, willst du davon?«

Die Alte ließ sich nicht bitten, doch wie sie zu essen begonnen hatte, spürte sie in der verstecktesten Stelle ihres Körpers ein Jucken. Sie kratzte, doch je mehr sie kratzte, um so stärker fühlte sie in dieser Gegend ein Glied sich bilden und wachsen, dessen sie bis dahin gänzlich entbehrte.  - Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)

 

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