Haarpflege  Die maurischen Frauen tragen ihr Haar in neun Zöpfen, die sie auf die folgende Art theilen: zwei links und rechts des Gesichtes, sechs dünnere geflochtene Strähnen über dem Scheitel und ein dicker Zopf am Haaransatze. Ihr Haar wird einmal im Monat gewaschen und eingeoelt, gelegt und geflochten jedoch allwöchentlich. Aus sanitairen Gründen, und weil es zudem die Haare ein wenig bleicht, machen die Frauen gerne eine Spülung mit Kameelharn, der zu diesem Zwecke gesammelt wird. (Zu allen Zeiten sieht man Sclaven mit Tassen in der Hand ein urinierendes Kamel querein durch das Lager verfolgen.) Der Harn ist ein starkes Adstringens und tötet Würmer und anderes Geziefer ab. Ich selbst hatte sogar Gelegenheit, seine Wirksamkeit zu prüfen, da meine Scham-, Achsel-, Backenbart- und Haupt-Haare von Läusen und Wüstenmilben befallen waren. Ich fand es erfrischend, wenn auch von recht bestialischem Gestanke.    - Mungo Park, nach: T. Coraghessan Boyle, Wassermusik. Reinbek bei Hamburg 1990
 
 

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