»Du bist ihre Tochter«, rief sie, »und du bist verflucht zu derselben schwarzen
Seele, zu demselben bösen Blut, das sie und ich und alle Dains gehabt haben;
und du bist verflucht, seit deiner Kindheit das Blut deiner Mutter an den Händen
zu haben; und du bist verflucht zu einem verbogenen Geist und einer Sucht nach
Rauschgift, beides Gaben von mir; und dein Leben wird schwarz sein wie das deiner
Mutter und meines; und das Leben derer, die du berührst,
wird schwarz sein.« - Dashiell Hammett, Der
Fluch des Hauses Dain. Zürich 1976 (detebe 20293, zuerst 1929)
Fluch (2) Im Herzen Afrikas, nicht
weit von den unerreichbaren Quellen des Nils, liegt eine goldene Stadt namens
Nubia, Hauptstadt des legendären christlichen Reiches Äthiopien, in welches
kein Reisender je den Fuß setzen kann, da es von wilden heidnischen Stämmen
umgeben ist. König von Äthiopien ist Senap, in Europa Priester Johannes genannt,
der reichste Herrscher der Welt und zugleich der unglücklichste. Infolge eines
von Gott über ihn verhängten Fluches, weil er es gewagt hatte, mit seinem Heer
auf Kamelen und Elefanten zur Eroberung des Irdischen Paradieses zu schreiten,
ist Senap seines Augenlichtes beraubt und wird von Harpyien
verfolgt. Er kann keine Speise zum Mund führen, ohne daß diese scheußlichen
Vögel vom Himmel herabstürzen, sie mit ihren Klauen und Zähnen packen und zerreißen
und den Rest mit stinkendem Unrat besudeln. Der Fluch wird so lange andauern
- sagt eine Prophezeiung -, bis ein Ritter auf einem geflügelten
Pferd in Nubia eintrifft. - (
rol
)
Fluch (3)
Bannfluch Wenn der Mond ist auf der Welle, Ist dein Schlummer noch so tief, Siehst mich nicht vorübergehen, Und ein Zauberwort und Lied Deinen falschen Tränen zog ich Bei deiner kalten Brust, dem Schlangenlächeln, Auf dein Haupt gieß ich die Schale, |
- Aus: Byron, Manfred. Übersetzt von
Goethe
Fluch
(4)
Fluch
(5)
Fluch
(6) »Sieh auch nach den Mädchen in den Toiletten
nachts, und du wirst die finden, kniend In diesem großen, geheimen Beichtstuhl,
wie sie zwischen den Zungen die furchtbarsten Bannflüche ausstoßen:
›Sei verdammt, fahre zur Hölle! Daß der Schlag dich stehend treffe! Sei senkrecht verflucht! Verdammt sei er, schrecklicher und verdammter Fleck! Verdorre er zum Grinsen des Todes, auf daß die straffen Lippen zurückweichen ins hohle Knirschen der Beckenrippen! Sei dies deine Folter, dies deine Verdammnis! Gott hat mich vor dir verdammt, und nach mir sollst du verdammt sein, kniend und abseits, bis wir zu nichts geworden sind! Denn was weißt du von mir, du Stück Mannsfleisch? Ich bin ein Engel auf allen vieren, mit Kinderfüßchen hinter mir, auf der Suche nach meinen Gefährten, die es noch nicht hinter sich haben, hinab, untertauchend, Gesicht vorab; ich trinke die Wasser der Nacht aus dem Ausguß der Verdammten, ich gehe in die Wasser, hindurch bis zum Herz, die schrecklichen Gewässer! Was weißt du von mir? Heb dich hinweg, verdammte Tochter! Verdammt und trügerisch!‹
»Was sagst du zu diesem Fluch?« fragte er. »Und ich habe ihn gehört.« - Djuna Barnes, Nachtgewächs. Frankfurt
am Main 1981 (zuerst 1936)
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