Fluch, gebannter In seinem Traum war er wie immer allein. Ging über eine nächtliche Straße, in der nichts bestand als sein eigenes Blickfeld. Auf dieser Straße mußte es Nacht sein. Die ruhigen Lichter schienen auf die Hydranten hinab; Kanaldeckel lagen über das Pflaster verstreut. Hier und da Neonlichter, die Worte buchstabierten, die er vergessen würde, wenn er aufwachte.

Irgendwie hatte alles mit einer Geschichte zu tun, die er einmal gehört hatte - von einem kleinen Jungen, der an der Stelle, wo sein Nabel hätte sein sollen, eine goldene Schraube hatte. Zwanzig Jahre lang konsultierte er Ärzte und Spezialisten in aller Welt, versuchte, sich von dieser Schraube zu befreien, ohne sein Ziel zu erreichen. Endlich, auf Hawaii, begegnet er einem Wudu-Medizin-mann, der ihm ein übelschmeckendes Mittelchen gibt. Er trinkt es, schläft ein und hat einen Traum. In diesem Traum kommt er in eine Straße, die von grünen Laternen erleuchtet ist. Er folgt den Anweisungen des Zauberers, biegt zweimal nach rechts und einmal nach links ab und findet bei der siebzehnten Laterne einen Baum, der über und über mit bunten Ballons behängt ist. Am viertobersten Ast ist der rote Ballon, den er sucht; und in ihm findet er einen Schraubenzieher mit einem gelben Plastikgriff. Mit diesem Schraubenzieher entfernt er die Schraube von seinem Bauch, und sobald er das getan hat, erwacht er aus dem Traum. Es ist früher Morgen. Er sieht zu seinem Nabel, und siehe da: die Schraube ist verschwunden. Dieser Fluch, der zwanzig Jahre auf ihm lastete, ist gebannt. Außer sich vor Freude beugt er sich aus dem Bett - da fällt ihm der Hintern ab.  - (v)

 

Fluch

 

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