Endgültigkeit  Im Jenseits lebt eine Seele nicht ewig, obwohl sie sich dank Lebenswasser siebenmal verjüngen kann. Dann stirbt sie im Jenseits und kehrt erneut zur Erde zurück, um dem endgültigen Tod zu entgehen. Eine zurückkehrende Seele geht vorerst in Pilze oder Früchte ein. Frißt ein Tier davon, so wird in ihm die Seele wiedergeboren, bis ein Mensch das Tier erlegt und verzehrt. Bei der ersten Zeugung dieses Menschen geschieht die Wiedergeburt der Seele als Mensch. Einfacher freilich ist es, wenn ein Mann oder eine Frau direkt eine beseelte Frucht genießen und sich die Seele ohne Umwege im Kind der betreffenden Menschen reinkarnieren kann.

Geht die Frucht zugrunde oder stirbt das Tier, in dem sich die Seele vorübergehend aufhält, ohne daß jemand davon gegessen hat, dann muß in beiden Fällen die Seele endgültig sterben.  - Hans-Jürg Braun, Das Jenseits. Die Vorstellungen der Menschheit über das Leben nach dem Tod. Frankfurt am Main 2000 (it 2516, zuerst 1996)

Endgültigkeit (2)  Die Auffassung von den Totenseelen schließt nicht einfach deren Unsterblichkeit ein, sondern nur, daß sie so lange leben, wie ihr Gedenken dauert, bis sie sich in ein sterbliches, aber doch wieder einer Seele teilhaftiges Tier verwandeln. Aus naheliegenden Gründen nimmt man eine Verwandlung in Würmer oder Insekten an - bis ein Wächter auf dem Wege zum Totenreich mit einem Tötungsversuch Erfolg hat oder bis der Tote von anderen Toten wie in menschlichen Fehden (oder auch wenn er Menschen lästig fällt) noch einmal und unwiderruflich getötet wird.  - Hans-Jürg Braun, Das Jenseits. Die Vorstellungen der Menschheit über das Leben nach dem Tod. Frankfurt am Main 2000 (it 2516, zuerst 1996)
 
 

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