adasoph Da
erhob sich der Dadasoph von der Brille des Dada-Riesen-Abtritts
und hielt folgende Rede Ich bin der Dadasoph von Anbeginn bis zum Ende Ich halte
die Schnapsflasche in meiner linken Hand und den Radiergummi in der rechten
Mir kann keiner Die Buchstaben tanzen zu meinen Ohren hinaus und mein Bauch
schlägt Wellen nach dem Takt des Hohenfriedberger Ich schlage mit meiner Peitsche
von Osten nach Westen und die jungen Läuse denen ich wohl will jauchzen auf
meinen Fingern Mein Kopf liegt im Nil und meine Beine hacken das Eismeer auf
doch niemand weiß wozu es gut ist Das ist Dadaco
das Buch der Sonne aber auch die Sonne weiß nicht wozu es gut ist Seht den weißen
Dampf der sich aus meinen Nüstern über die Erde verbreitet - sehet den Schatten
den meine Lippen werfen Ich bin der junge Mond der in Wasserstiefeln bei der
Abfahrt der Züge steht ich bin das Kalb das an den Regentraufen im Parademarsch
hinaufsteigt Ja ja da staunt ihr Erdlümmler und Blindschleichen da reibt Ihr
die Nase an dem Petroleumtank aber es ist noch nicht aller Tage Abend Jemand
kam mit der Ziehharmonika und spielte den Elefanten zum Tanze auf Ich bin der
Meteor der aus den Brustwarzen des Mondes fällt Ich bin der Zylindergiebel den
John Heartfield montiert Hé Ihr Erdarbeiter und Abdecker sperrt die Bäuche auf
und tretet das Haar unter Eure Füße Das Gericht beginnt der große Tag der Abrechnung
ist da.
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Richard Huelsenbeck, Phantastische Gebete. Zürich 1960 (zuerst 1916)
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