tlantis   George konnte in der Ferne eine Stadt ausmachen, eine riesige Stadt, die sich, rings um eine Bucht, über weite Hügel erstreckte. Die Häuser erstreckten sich, soweit das Auge sehen konnte. Die meisten waren flach gebaut, nur hier und da erhob sich ein quadratischer Turm. Das U-Boot nahm Kurs auf das Zentrum der Bucht, die früher einmal eine Hafenanlage gewesen sein mochte. George starrte auf die Gebäude hinab, die jetzt noch besser zu erkennen waren. Zumeist waren sie rechteckig und muteten äußerst modern an. Die erste Stadt, über die sie hinwegglitten, hatte eher Züge griechisch-ägyptischer bzw. der Maya-Architektur aufgewiesen. Hier gab es keine Pyramiden, doch waren die oberen Stockwerke vieler Gebäude in Trümmer gefallen, und so konnte man die Architektur nicht genauer bestimmen. Doch war es atemberaubend, fast unglaublich, daß eine Stadt, die vor so langer Zeit so tief auf den Meeresboden gesunken war, noch so gut erhalten war. Die Gebäude mußten unendlich widerstandsfähig sein. Würde New York eine solche Katastrophe widerfahren, würde von seinen  Glas- und Aluminium-Wolkenkratzern kaum etwas übrigbleiben.

Eine Pyramide gab es. Sie war viel kleiner als die sie umgebenden  Türme. Sie schimmerte mattgelb. Trotz ihrer geringen Ausmaße schien sie in der Skyline des Hafens zu dominieren, wie ein mächtiger Häuptling, der inmitten eines Kreises hochgewachsener schlanker Krieger hockt. Am Fuß der Pyramide konnte man emsige Bewegungen ausmachen.

«Das ist Peos in der Landschaft Poseida», erklärte Hagbard. «Und sie war eine der mächtigsten Städte von Atlantis, tausend Jahre nach dem Drachenstern. Peos erinnert mich an Byzanz, das nach dem Fall Roms tausend Jahre lang mächtig war. Und die Pyramide dort ist der Tempel von Tethys, der Göttin des Ozeans. Peos gewann Macht und Einfluß durch Seefahrerei. Für jene Leute habe ich einen besonderen Platz in meinem Herzen.»

Am Fuß der Pyramide krochen seltsame Meereskreaturen herum, die das Aussehen von gigantischen Spinnen hatten. Von ihren Köpfen strahlten starke Lampen, die von den Tempelwänden reflektiert wurden. Als das U-Boot näher heranschwebte, konnte George sehen, daß jene Spinnen Maschinen waren, deren Körper so groß wie Panzer waren. Es machte den Anschein, als baggerten sie tiefe Gräben um die Pyramide herum.

«Ich frage mich, wo sie diese Dinger bauen ließen», wetterte Hagbard. «Einfach ist es gerade nicht, solche neuen Erfindungen geheimzuhalten. »

Noch während er sprach, hielten die Spinnen in ihrer Arbeit inne. Einen Augenblick lang verharrten sie völlig bewegungslos. Dann erhob sich die erste vom Boden, eine weitere folgte, und dann noch eine. In Windeseile formierten sie sich alle zu einem V und bewegten sich wie ein Paar ausgestreckter Arme auf das U-Boot zu, als wollten sie es ergreifen. Ihre Geschwindigkeit erhöhte sich im Näherkommen.

«Sie haben uns entdeckt», grollte Hagbard. «Das sollten sie eigentlich nicht, aber sie haben‘s dennoch. Es zahlt sich niemals aus, die Illuminaten zu unterschätzen. Nun gut. George, kneif deinen Arsch zusammen. Die Schlacht beginnt. » - (ill1)

Atlantis (2)  
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