ubereitung  Die Schildkröte lag auf dem hölzernen Hackbrett. Seine Mutter warf ihm von der Seite her einen Blick zu und nahm dann, immer noch summend, ein Messer, drückte die Klinge herunter und schnitt dem Tier die kleinen Zehennägel ab. Victor schloß halb die Augen, sah aber weiter zu. Die Nägel und die Hautfetzen, die noch daranhingen, schob die Mutter vom Brett herab in ihre Hand und warf sie in den Abfalleimer. Dann drehte sie die Schildkröte auf den Rücken, nahm wieder das scharfe spitze Messer zur Hand und machte sich daran, den blassen Panzer von unten her wegzuschneiden. Der Schildkrötenkopf war zur Seite gewandt. Victor wollte wegsehen und starrte doch immer weiter hin. Jetzt lag das Innere alles offen da, rot und weiß und grünlich. Victor hörte nicht auf das, was seine Mutter von Schildkröten und ihrer Zubereitung in Europa erzählte, früher, bevor er auf der Welt war. Ihre Stimme klang weich und tröstlich - ganz anders als das, was sie da madite.  - Patricia Highsmith, Die Schildkröte. In: P.H., Gesammelte Erzählungen. Zürich 1973

Zubereitung (2)  Watt fiel die Aufgabe zu, die Zutaten, aus denen sich das Gericht zusammensetzte, mit äußerster Genauigkeit zu wiegen, zu messen und zu zählen, und jene, die einer Zubereitung bedurften, für den Topf zuzubereiten und sie ohne Einbuße innig miteinander zu vermischen, so daß nichts mehr voneinander zu unterscheiden war, und sie zum Kochen zu bringen, und wenn sie kochten, sie am Kochen zu halten, und wenn sie gekocht waren, ihr Kochen zu unterbrechen und sie hinauszustellen ins Kühle, an einen kühlen Platz. Diese Aufgabe beanspruchte Watts Kräfte, die seines Geistes und die seines Körpers, auf das äußerste, so heikel und so schwer war sie. Und bei warmem Wetter geschah es bisweilen, während er mischte, bis zu den Hüften entblößt, und mit beiden Händen die große Eisenstange handhabte, daß Tränen hinabfielen, Tränen geistiger Erschöpfung, von seinem Gesicht in den Topf, und von seiner Brust, und aus seinen Achselhöhlen, durch seine Anstrengungen hervorgerufene dicke Schweißperlen, ebenfalls In den Topf. Auch seine seelischen Reserven wurden auf eine harte Probe gestellt, so groß war sein Verantwortungsbewußtsein, Denn er wußte, so als hätte man es ihm gesagt, daß das Rezept dieses Gerichts seit seiner Zusammenstellung vor langer, langer Zeit nie verändert worden war und daß die Auswahl, die Dosierung und die Mengen der nötigen Zutaten mit der peinlichsten Genauigkeit berechnet worden waren, um Mr. Knott für eine Folge von vierzehn vollen Mahlzeiten, das heißt sieben vollen Mittagsmahlzeiten und sieben vollen Abendmahlzeiten, ein mit der Erhaltung seiner Gesundheit vereinbares Höchstmaß an Genuß zu gewähren.   - (wat)

Zubereitung (3)  Die einen arbeiten bei der Quälerei von Schweinen mit glühenden Spießen, damit durch das Eintauchen des Eisens das Blut gedämpft wird, das, durch den Körper fließend, das Fleisch zart und weich machen soll. Andere setzen sich auf die Euter von trächtigen Säuen und treten sie mit ihren Fersen, damit Blut, Milch und der Schleim der ungeborenen Jungen, die mit ihrer Geburt zugleich vernichtet werden, sich zu einem Brei vermischen - o Zeus, du Reiniger! -, um dann das am meisten aufgequollene Teil zu verschlingen. Noch andere reißen Kranichen und Schwänen die Augen heraus, sperren die Tiere derart in nächtliches Dunkel ein, mästen sie sodann unablässig, und bereiten dieses Fleisch dann mit unnatürlichen Mischungen und Saucen zu.   - Plutarch, nach (lte)

Zubereitung (4)

- Nicole Claveloux, La Belle et La Bête

 

Mahlzeit

 

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