eltzeitalter Es wird erzählt, daß es vier ältere Menschenschöpfungen gegeben habe. Im fünften Weltzeitalter, im Jahre »1 Kaninchen«, wurden, so erfuhren die Alten, Erde und Himmel neu gegründet. Und weiter erfuhren sie: als Erde und Himmel gegründet wurden, gab es bereits vier Arten von Menschen und vier verschiedene Weltalter, denn ebenso viele verschiedene Sonnen waren einander gefolgt. Man schreibt es Quetzalcouatl zu, daß er am Tage »7 Wind« die Menschen aus Asche erschuf.
Mit der ersten Weltperiode, die ihren Platz einnahm, steht der Tag »4 Wasser« in Verbindung; man nannte sie »Wassersonne«.
Das war die Zeit, in der alles vom Wasser fortgerissen wurde und alle Menschen sich in Libellenlarven und Fische verwandelten.
Der Tag der zweiten Weltperiode, die ihren Platz einnahm, war »4 Jaguar«, und »Jaguarsonne« wurde sie genannt. In diesem Zeitalter begab es sich, daß dei Himmel einstürzte, die Sonne ihren Lauf nicht mehr fortsetzte und schon zur Mittagsstunde Finsternis eintrat. Und als es Nacht geworden war, wurden die Menschen von Jaguaren gefressen. In diesem Zeitalter lebten Riesen; die Alten erzählten von ihrer Verwegenheit.
Der Tag der dritten Weltperiode, die ihren Platz einnahm, war »4 Regen«, und sie heißt »Regensonne«. In diesem Zeitalter geschah es, daß es Feuer regnete, so daß die Menschen dadurch verbrannten, und daß es Sand und Steine hagelte, wie man berichtet. Damals wurden die vulkanischen Aschen und Brocken ausgestreut, die blasige Lava schäumte auf, und die roten Felsen breiteten sich aus.
»4 Wind« war der Tag der vierten Weltperiode, und »Windsonne« wurde sie genannt. In diesem Weltalter wurde alles vom Winde fortgerissen; alle Menschen wurden zu Affen. Der Gott zerstreute sie in die Wälder, wo sie noch heute als Affen leben.
»4 Bewegung« ist der Tag der fünften, gegenwärtigen Weltperiode. Sie heißt
»Sonne der rollenden Bewegung«, weil sie so, wie eine Kugel dahinrollt, ihre
Straße am Himmel zieht. Und wie die Alten sagen, wird es sich in dieser Weltperiode
begeben, daß Erdbeben und Hungersnot eintreten, durch die wir dermaleinst zugrunde
gehen sollen.
Als die vier Urgötter sahen, daß die halbe Sonne, die Quetzal-couatl und Uitzilopochtli geschaffen hatten, nicht genug Licht gab, sagten sie, daß man eine andere halbe Sonne machen solle, damit die ganze Erde gut erleuchtet werden könne. Da machte TezcatHpoca sich selbst zur Sonne . . . kraft seiner Göttlichkeit, und alle übrigen Götter erschufen darauf die Riesen; das waren Menschen von solcher Größe und Kraft, daß sie Bäume mit den Händen entwurzelten. Sie lebten von nichts anderem als Eicheln und erhielten sich so lange, wie diese Sonne dauerte, das heißt dreizehn mal zweiundfünfzig oder sechshundertsechsundsiebzig Jahre . . . Sie gingen zugrunde, als TezcatHpoca aufhörte, Sonne zu sein, und zwar wurden sie von Jaguaren gefressen. Die Jaguare aber entstanden folgendermaßen: als die dreizehnmal zweiundfünfzig Jahre vorüber waren, wurde Quetzalcouatl Sonne und verdrängte Tezcatlipoca; er schlug ihn mit einem großen Stock und stürzte ihn ins Wasser hinab. Dort verwandelte sich Tezcatlipoca in einen Jaguar und kam heraus, um die Riesen zu töten. Das sieht man noch am Himmel; denn es heißt, daß das Sternbild des großen Bären deshalb zum Wasser hinabtauchte, weil es Tezcatlipoca sei; zum Andenken an ihn steht es droben am Himmel.
Im Zeitalter Quetzalcouatls aßen die Menschen nichts anderes als Fichtenkerne. Quetzalcouatl war weitere dreizehnmal zweiundfünfzig oder sechshundertsechsundsiebzig Jahre hindurch Sonne. Als diese abgelaufen waren, verwandelte sich Tezcatlipoca, der, wie seine Brüder, als Gott alles zu tun vermochte, was er wollte, in einen Jaguar und gab Quetzalcouatl einen Stoß, der ihn herabstürzte und seinem Sonnentum ein Ende bereitete. Und er erregte einen derartigen Sturmwind, daß er Quetzalcouatl fortriß sowie alle [damals lebenden] Menschen bis auf wenige, die in den Lüften blieben und sich in Affen verwandelten.
Nun war die Reihe, Sonne zu sein, an Tlaloc, dem Gott des irdischen Paradieses. Er blieb siebenmal zweiundfünfzig oder dreihundertvierundsechzig Jahre hindurch Sonne. Im Zeitalter Tlalocs aßen die damaligen Menschen nichts als AcecentH; das ist ein Getreide wie Weizen und wächst im Wasser. Nach Ablauf dieser Zeit ließ Quetzalcouatl Feuer vom Himmel regnen, hinderte Tlaloc daran, weiter Sonne zu sein, und setzte Tlalocs Weib Chalchiuhtlicue als Sonne ein.
Chalchiuhtlicue war sechsmal zweiundfünfzig oder dreihundertundzwölf Jahre
lang Sonne. In diesem Zeitalter lebten die Menschen von einem Samen, der wie
Mais aussieht und Cencocopi heißt. Von der Geburt der Götter bis zum Abschluß
dieses Zeitalters waren zweitausendsechshundertachtundzwanzig Jahre verflossen;
und als Chalchiuhtlicue das letzte Jahr Sonne war, regnete es Wasserfluten in
solcher Menge, daß der Himmel einstürzte und die Gewässer alle Menschen, die
damals auf Erden wandelten, mit sich forttrugen; aus ihnen entstanden alle Arten
von Fischen, die es gibt. Das war das Ende der Menschen, und auch der Himmel
hörte auf zu bestehen, weil er auf der Erde lag. - (
azt
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Weltzeitalter (2)
Erstes Alter ward das Goldene.
Ohne Gesetz und Als Saturnus gestürzt in den finsteren
Tartarus, stand die Diesem folgte als drittes Geschlecht
das Eherne Alter, |
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