eitalter, Goldenes  Die Weisen Chinas sagen, wie es scheint, daß es damals ... »weder Straßen noch Fähren gab... jeder blieb zu Hause, ohne zu wissen, was er dort tat oder er ging spazieren, ohne zu wissen, wohin er ging. Man schlug sich den Wanst voll und lachte laut! Man schlug sich auf den Bauch und freute sich! Man starb an Altersschwäche und war nicht einmal mit denen in Berührung gekommen, deren Hahn man krähen oder deren Hund man bellen hörte.« - Raymond Queneau, Eine Modellgeschichte. München 1985

Zeitalter, Goldenes (2)  Es sei A (z) die Anzahl der Gruppenmitglieder zur Zeit z, N (A) die Nahrungsmenge, die jährlich von der Gruppe verzehrt wird, N die absolute Nahrungsmenge, die man ohne Arbeit auf dem von der Gruppe bewohnten Gebiet erhält, wobei vorausgesetzt wird, daß diese ohne Nachbarn ist und keine andere tierische Gattung zu befürchten hat. Es kommt zur Krise, wenn N (A) = N, A (z) zunimmt und damit auch N (A). Es sei Z die Krisenzeit, Z' die Kassandrazeit (in dieser Frühepoche rein hypothetisch). Das goldene Zeitalter gibt es dann, wenn Z' > Z. - Raymond Queneau, Eine Modellgeschichte. München 1985 (zuerst 1966)

Zeitalter, Goldenes (3)  Die Jahre zwischen 1857 und 1865 waren zweifellos das goldene Zeitalter in der schottischen Kriminalgeschichte. In dieser kurzen Zeitspanne und auf einer Fläche von weniger als einer Quadratmeile wurden drei der berühmtesten Morde aller Zeiten verübt - die Mordfälle Madeleine Smith, Jessie M'Lachlan und Dr. Pritchard. Im Jahre 1908 wurde dieser Gegend durch den Fall Oscar Slater weiterer Glanz verliehen. - (beg)

Zeitalter, Goldenes (4) Die Todesstadt war verschlossen und keiner konnte mehr sterben. Es begann ein neues Goldenes Zeitalter: die Menschen schwammen in Schwelgereien, kreuzten ihre Klingen in harmlosen Waffengängen, stürzten sich von hohen Türmen, ohne Schaden zu nehmen. Und die von Lebenden jauchzend bewohnten Gräber waren diejenigen der inzwischen nutzlosen Friedhöfe, wo die Feiernden sich zu ihren Orgien zusammentaten, unter den entsetzten Blicken der Engel und Gottes. So sehr, daß gar bald die Mahnung erscholl: »Mach sie wieder auf, die Pforte des Todes, oder die Welt wird eine Öde gespickt mit dürren Ästen, ein Berg von kaltem Metall!« - Italo Calvino, Das Schloß, darin sich Schicksale kreuzen. München 1984 (dtv 10284, zuerst 1973)

Zeitalter, Goldenes (5)  Das goldene Zeitalter endet, als drei Frauen die Götter aufsuchen. Wie sie heißen und was genau geschieht, bleibt unausgesprochen. Die Voluspá beschreibt sie als sehr abscheuliche (ámátkar mjok) Thursen-Mädchen (þursa meyjar) aus Riesenheim. Die Prosa-Edda nennt sie die Frauen (kvinnanna) aus Riesenheim, die alles verdarben. - Wikipedia

Zeitalter, Goldenes (6)  Im goldenen Zeitalter, da saßen die Leute umher und wußten nicht, was tun; sie gingen und wußten nicht, wohin; sie hatten den Mund voll Essen und waren glücklich, klopften sich den Leib und gingen spazieren. Darin bestand die ganze Fähigkeit der Leute, bis dann die »Heiligen« kamen und Umgangsformen und Musik zurechtzimmerten, um das Benehmen der Welt zu regeln, ihnen Moralvorschriften aufhängten und sie danach springen ließen…- Dschuang Dsï

 

Mythos Zeitalter

 

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Paradies
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