ahnesauce Meine
Nachbarin hieß Xenia. Beim Nachtisch erzählte sie mir, daß sie gerade vom Lande
zurückkäme und in dem Hause, in dem sie die Nacht verbrachte, auf der Toilette
einen Nachttopf gesehen habe, der bis oben hin
mit einer weißlichen Flüssigkeit gefüllt war, in der eine Fliege
ertrank : sie sprach davon, weil ich ein Herz in Cremesauce
aß und weil die Farbe der Sahne sie anekelte. Sie selbst aß Blutwurst und trank
den Rotwein, den ich ihr einschenkte, immer aus. Sie verschlang die Blutwurst
wie ein Bauernmädchen, doch das war Pose. Sie war ganz einfach ein müßiggängerisches
und zu reiches Mädchen. Vor ihrem Teller sah ich eine avantgardistische Zeitschrift
mit grünem Umschlag, die sie mit sich herumtrug. Ich blätterte darin und stieß
auf einen Satz, in dem es hieß, ein Landpfarrer habe mit der Spitze einer Mistgabel
ein Herz aus dem Misthaufen herausgezogen. -
(bat)
|
||
|
||