uartier
Fillièvres war von Anfang bis Ende ein lustiges Quartier. Wir hatten
von früh bis spät nichts zu tun: unsere Männer dienten einem Ausbildungszentrum
als Manövertruppe. Essen schöpften wir im Haus eines fröhlichen Greises, der
hocherfreut war über das Treiben, das die Soldateska zu ihm brachte; er fertigte
für uns Zigarren an, die er mit den hiesigen Tabakblättern selbst rollte. Das
rauhreifbestickte Dorf war reizvoll, das Wetter eisig und sonnig; wir tranken
und aßen uns voll, wir nahmen die Kalorien zu Tausenden auf, wir
sangen im Chor, wir spazierten auf den zugefrorenen und klirrenden Straßen.
In dem Nebel, der aus sechshundert Mündern drang; machten wir aus Fillièvres
ein britisches, von starker Nahrurig gelabtes Weihnachten, ein hochrotes Fuchsjagdtreffen.
Von Zeit zu Zeit stand ich lange vor dem Morgengrauen auf und führte eine Abteilung
zehn Kilometer weit: wir arbeiteten daran, einen Schießplatz für Panzerabwehrwaffen
zu bauen. Das Dorf, das sich dort befand und dessen Namen ich vergessen habe,
hatte als einzigen Besatzer einen gänzlich grauhaarigen Verwaltungsleutnant,
der bei der Krämerin amtierte: Schlag zwölf kündigte ich mich im Laden an; die
Hähne sangen in der heiteren eisigen Sonne; wir aßen zur dritt in der Küche:
nichts war friedlicher und häuslicher nach den bunten und lautstarken Routs
in Fillièvres, nichts sprach plötzlich deutlicher vom verlassenen Heim als dieses
vom Zufall für einige Wochen verknüpfte Paar, das in Pantoffeln neben dem Herd
speiste wie ein altes Ehepaar. - (
grac2
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