akonismus   Alle Lobsprüche auf die Verschwiegenheit müssen wir hören und sie in unserem Gedächtnis bewahren, die Heiligkeit, Würde, ja die mysteriengleiche Heimlichkeit des Schweigens. Vergessen dürfen wir nicht, daß Männer, die rund und kurz zu reden wissen, deren kluge Gedanken in wenige Worte zusammengedrängt sind, mehr geliebt, bewundert und für klüger gehalten werden als zungenfertige Plapperer. Auch Platon weiß sie zu rühmen, wenn er sie wegen ihrer knappen, gedrängten und gedankenreichen Sprache mit geschickten Schützen vergleicht. Auch Lykurgos zwang seine Bürger zur Schweigsamkeit und erzog sie von früher Jugend an zu der Fähigkeit zu solcher gedrängten Kürze. Denn wie die Keltiberer das Eisen dadurch zu Stahl härten, daß sie es vergraben und ihm so das Überschüssige und Erdhafte entziehen, so hat auch die Sprache der Spartaner sozusagen keine Rinde; sie ist zu ihrer Bedeutungsfülle durch die Entfernung alles Überflüssigen gehärtet und gestählt. Denn gewiß verdanken sie die spruchartige Kürze ihrer Sprache und dazu die Schärfe und Wendigkeit ihrer Antworten nur ihrem vielen Schweigen. Gerade solche Sprüche sollte man den Schwätzern vorlegen und ihnen dartun, wieviel Anmut und Kraft in ihnen wohnt. Nur einige als Beispiel: »Die Lakedaimonier an Philipp: Dionysios ist in Korinth.« Und als ihnen Philipp zur Antwort schrieb: »Wenn ich in Lakonien einfalle, vertreibe ich euch«, schrieben sie: »Wenn.«  - (plu)

Lakonismus (2)

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