ewächs  Auf den ausgedehnten Weideflächen der Tartarei (Mongolei) kopulieren wilde Pferde oft mit Drachen. Tropfen ihres Samens gelangen in die Erde, und nach einer Weile wachsen daraus bambusartige Gewächse hervor. Sie laufen spitz zu, sind mit einer Art Schuppen bedeckt, die eng aneinanderliegen wie die Zähne eines Kamms. Die Oberfläche ist von einem Netz aus Adern überzogen, was ihnen das Aussehen eines männlichen Glieds verleiht. ... Lüsterne Frauen aus der dortigen Gegend stecken sich diese Gewächse in ihre Vagina. Sobald diese mit der yin-Essenz in Berührung kommen, schwellen sie an und werden länger. – (T’ao Tsung-i, 14. Jh., nach erf)

 Gewächs ⁽²⁾  Es war der Daumen ihrer rechten Hand, auf dem das Gewächs sich zuerst zeigte. Es war nur ein kleiner runder Fleck, einem kleinen grauen Muttermal sehr ähnlich. Mein Gott! wie die Angst mein Herz ansprang, als sie mir die Stelle zeigte. Wir reinigten sie, zwischen uns, indem wir sie mit Karbol und Wasser wuschen. Am Morgen des folgenden Tages zeigte sie mir ihre Hand wieder. Das graue warzige Ding war wieder da. Eine kleine Weile blickten wir uns schweigend an. Dann, immer noch wortlos, begannen wir aufs neue, es zu entfernen. Mitten in dieser Tätigkeit sprach sie mich plötzlich an.

›Was ist das da an der Seite von deinem Gesicht, Liebster?‹ Ihre Stimme war fast schrill vor Schrecken. Ich erhob meine Hand, um zu fühlen. ›Da! Unterm Haar vor deinem Ohr. - Noch ein bißchen weiter vor.‹ Mein Finger kam zu der Stelle, und ich wußte Bescheid.

›Laß uns erst deinen Daumen machen‹, sagte ich. Sie gab nur deswegen nach, weil sie Angst hatte, mich mit ihrem noch ungereinigten Daumen zu berühren. Als ich mit dem Waschen und Desinfizieren ihres Daumens fertig war, reinigte sie die Stelle an meinem Gesicht. Danach saßen wir beisammen und sprachen über mancherlei Dinge; denn plötzlich waren in unser beider Leben furchtbare Gedanken eingedrungen. Auf einmal hatten wir Angst vor etwas, das schlimmer war als der Tod. - W. A. Hodgson, Stimme in der Nacht, aus: W.A.H., Stimme in der Nacht. Frankfurt am Main 1982 (st 749)