aumen  Fionn MacCumhaill und seine Mutter gingen einmal aus. Sie trug ihn auf ihrem Rücken. Er sah, wie auf einem Anger Ball geschleudert wurde.

»Laß mich hinunter, Mutter«, sagte er, »damit ich das Wettspiel sehe.«

»Liebling«, sagte sie, »die großen Männer werden dich töten.«

»Nichtsdestoweniger, Mutter, will ich hin zu ihnen.«

Sie ließ Fionn absteigen und er trat unter die Versammelten. Da war keiner, den er nicht übertraf. Nach Beendigung des Spieles kehrte Fionn zu seiner Mutter zurück. Sie nahm ihn wieder auf den Rücken. Dann setzten sie ihren Weg ohne Unterbrechung fort, bis sie Mota Dealgáin oder Dún-Dealgáin erreichten. Hier verlor sie ihre Busennadel und machte sich bei dem Ort ein Merkmal, um sie wiederfinden zu können: sie errichtete einen Wall. Danach heißt er bis auf den heutigen Tag der »Wall der Busennadel«.

Jetzt nahm Fionn seine Mutter auf den Rücken, und dann ging es ohne Aufenthalt weiter, bis sie auf den Kamm des Berges von Cuileann gelangten.

Fionn hatte nur noch die zwei Füße seiner Mutter (alles andere hatte er unterwegs verloren). Er warf die Füße in den »See der Alten von Beara«, trat ins Haus und bat um Obdach. Die Hausfrau (es war die alte Hexe von Béara) sagte, sie gäbe ihm nur Unterkunft, wenn er zwei Forellen finge. Da ging er hin und fing zwei Forellen im See der Alten von  Béara. (Das waren die Füße seiner Mutter.)

»Nun«, sprach die Frau des Hauses, indem sie die Forellen aufs Feuer setzte, »jetzt paß auf, daß nicht dunkle und schwarze Flecken oder Brandstellen daraufkommen.«

Auf eine der Forellen kamen Blasen. Fionn legte seinen Daumen darauf und verbrannte ihn. Schnell steckte er ihn in den Mund. Von dem Tage an bis zu seinem Tode holte er seine Weisheit aus dem Daumen, sobald er ihn in den Mund steckte und von den Sehnen bis aufs Mark kaute. - (ir)

Daumen (2)  Die Chasaren glaubten, daß der erste und der letzte Mensch, Adam, der ältere Bruder Christi und der jüngere Bruder Satans sei, erschaffen aus sieben Teilen. Erschaffen hat ihn Satan: sein Fleisch schuf er aus Erde, die Knochen aus Stein, die Augen, schnell wie das Böse, aus Wasser, das Blut aus Tau, den Atem aus Wind, den Gedanken aus den Wolken, den Verstand aber aus engelgleicher Schnelligkeit. Doch vermochte er sich nicht zu bewegen, bis ihm Gott, sein eigentlicher und zweiter Vater, die Seele eingehaucht hatte. Als die Seele in ihn einging, berührte Adam mit dem linken seinen rechten Daumen, mit dem männlichen den weiblichen, und begann zu leben.  - (pav)

Daumen  (3)

Daumen  (4) 

Daumen  (5) 

- Karel Hlavácek

Daumen  (6) 

Daumen  (7) »Das schreiende Menschenwesen will den Daumen in den Mund stecken, aber dieser weist auf die Kopfdecke (Mitte), würde sich bei weiterer glücklicher Annäherung in den Schädelknochen bohren, der zuerst ganz weich war (die Geburtshelferin Fricke konnte ihren Zeigefinger probeweise in die weiche Hirnschale des ohnehin verlorenen Krüppel-Kindes der Frau K. stoßen. Es ergab sich ein Loch. Mit nicht mehr Kraft, als sie gebraucht hätte, um etwas Popel aus der Nase zu kratzen, ohne die Kapillaren zu verletzen). Hand und Köpfchen gleich groß, ja, sie sind ja auseinander entstanden, Zwillingskreaturen. Und die Ganzkörper (kleiner als die Hand, aber doppelt so groß wie die Däumlinge) sind auch Zwillinge, die mit ihren Hintern aneinanderrühren. Leria (1970) hat darauf hingewiesen, daß die Lokalisierung von Einzelteilen, z.B. Muskulatur in bestimmten Hirnzentren, genauso naiv wäre, wie wenn man sagen würde, »daß verschiedene Produkte, die in einem bestimmten Hafen gelöscht werden, dort auch produziert würden«.   - (klu)

Daumen  (8) 

- Topor

Hand
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