Geschirrspülen  Sie spülte den letzten Teller, stapelte ihn zu den anderen. Nein, halt, ein Fleck. Zurück mit dem Teller in das Spülwasser. Hanne schrubbte, sah sich den Teller noch einmal an, wendete ihn gegen das Licht. Der Fleck war immer noch da. Kaum sichtbar. Fast ein Dreieck, die Spitze ungefähr in der Mitte, die Grundlinie ein paar Zentimeter über dem Rand. Von bräunlicher Farbe, die Ränder tiefen in das verblichene Weiß des Tellers über. Sie drehte ihn um ein paar Grad weiter gegen das Licht, und der Fleck verschwand. Verwirrt bewegte sie ihren Kopf ein Stückchen weiter, um ihn aus einem anderen Winkel zu betrachten. Der Fleck erschien und verschwand, erschien und verschwand noch einmal. Hanne stellte fest, daß der Fleck ziemlich gleichmäßig sichtbar blieb, wenn sie eine Stelle leicht außerhalb und hinter dem Tellerrand anvisierte, doch veränderte er dann seine Form, wurde bald Halbmond, bald Trapez. Verärgert gab sie den Teller wieder in das Wasser und suchte unter dem Spülstein nach einer härteren Bürste.

War der Fleck real? Sie mochte seine Farbe nicht. Die Farbe ihrer Kopfschmerzen: blaßbraun. Es ist ein Fleck, sagte sie sich. Basta. Wütend scheuerte sie.   - (v)

 

Geschirr Küchenarbeit

 

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