Freßfest  Man belud die Tafel mit Fleischspeisen: Antilopen mit ihren HÖrnern, Pfauen mit den Federn, ganze Hammel in süßem Wein gekocht, Kamel- und Büffelkeulen, Igel in Fischsaft gebraten, Heuschrecken und eingemachte Siebenschläfer. In Trögen von Tamrapanniholz schwammen in einer Safransauce Speckstücke. Alles floß von Lake, Trüffeln und Gewürz über. Pyramiden von Früchten stürzten über Honigscheiben zusammen, und es fehlten auch nicht einige der kleinen Hunde mit dicken Bäuchen und rosigem Fell, die man mit Olivenmark mästete, ein karthagisches Gericht, den anderen Völkern ein Greuel. Die Neuheit der Genüsse reizte die Eßlust. Die Gallier mit ihren langen aufgebundenen Haaren rissen sich um die Melonen und Limonen, die sie mit der Schale verschlangen. Neger, die nie Seekrebse gesehen, zerrissen sich das Gesicht an den roten Scheren. Und die wohlrasierten Griechen, weißer als Marmor, warfen den Abfall ihrer Schüssel hinter sich, während Schäfer aus Bruttium, mit Wolfsfellen bekleidet, schweigend ihr Mahl verschlangen.   - Gustave Flaubert, Salammbô. Köln 2000 (zuerst 1862)
 
 

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