reifuß
Andron behauptet in seinem Buch „Der Dreifuß", die Argiver
hätten dem Weisesten der Hellenen einen Dreifuß als Tugendpreis bestimmt, und
als solcher sei Aristodemos in Sparta anerkannt worden; dieser habe ihn an Chilon
abgetreten. Es gedenkt des Aristodemos auch Alkaios in folgenden Versen:
So hat denn, wie es heißt, Aristodamos
In Sparta
einst ein treffend Wort gesprochen:
Geld macht den Mann, vergebens
Sucht
man nach einem armen Ehrenmann.
Einige erzählen, es sei von Periander an den milesischen Tyrannen
Thrasybul ein reich beladenes Lastschiff gesandt worden. Dies habe bei Kos Schiffbruch
gelitten und einige Zeit darauf sei von einigen Fischern der Dreifuß hervorgezogen
worden. Phanodikos dagegen behauptet, er sei in der Nähe von Athen im Meere
gefunden, in die Stadt gebracht und auf Beschluß der Volksversammlung dem Bias
übersandt worden. Wieder andere behaupten, der Dreifuß sei ein Werk des Hephaistos
und vom Gott dem Pelops als Hochzeitsgeschenk dargereicht worden; darauf sei
er an den Menelaos gekommen, sei dann mitsamt der Helena von Paris geraubt und
von der Lakonerin in das koische Meer geworfen worden mit den Worten: „Das wird
der Grund zu vielem Streite werden." Als späterhin Leute aus Lebedos den
Fischern dort einen Fang abkauften, sei auch der Dreifuß mit in ihre Hände gekommen.
Darüber seien sie mit den Fischern in Streit geraten, bis sie nach Kos gekommen;
und da sie es hier zu keiner Entscheidung brachten, erstatteten sie Meldung
an ihre Mutterstadt Milet. Die Milesier schickten nun eine Gesandtschaft nach
Kos, wurden abgewiesen und überzogen die Koer mit Krieg. Nach starkem Verlust
an Menschenleben auf beiden Seiten verkündete ihnen ein Orakelspruch,
sie sollten den Dreifuß dem Weisesten überreichen. Beide Parteien einigten sich
auf Thales, dieser aber weihte ihn nach vollzogenem Umlauf (bei den Sieben
Weisen) dem didymäischen Apollon. -
(diol)
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