pophthegma
Die meisten sind schlecht.
- Bias, nach
(diol)
Apophthegma (2) Auf die Frage,
die einer an Thales richtete, was früher entstanden sei, die Nacht oder
der Tag, erwiderte er: „Die Nacht um einen Tag früher." Es fragte ihn jemand,
ob der Mensch sich bei frevelhafter Tat dem Auge Gottes entziehen könne. „Nein,"
erwiderte er, „selbst nicht bei bloßer Absicht dazu." Einem Ehebrecher,
der fragte, ob er seine Unschuld beschwören dürfe, antwortete er: „Meineid ist
nicht schlimmer als Ehebruch." Weitere Fragen und Antworten: Was ist schwer?
„Sich selbst erkennen." Was leicht? „Einem andern einen Rat
erteilen." Was das Willkommenste? „Sein Ziel erreichen." Was das
Göttliche? „Was weder Anfang noch Ende hat." Was hast du Erstaunliches
gesehen? „Einen greisen Tyrannen." Wie kann man ein Mißgeschick am leichtesten
tragen? „Wenn man die Feinde in schlimmer Lage sieht." Wie kann man am
besten und gerechtesten leben? „Wenn wir, was wir an andern tadeln, selber nicht
tun." Wer ist glücklich? „Wer gesunden Leibes, vom Schicksal begünstigt
und mit trefflicher Seelenbildung ausgerüstet ist." - Thales, nach
(diol)
Apophthegma (3) Gefragt, was schwer sei,
antwortete Bias: „Den Umschlag zum Schlimmen mit edlem Mut zu tragen."
Auf einer Seefahrt in Gesellschaft von gottlosen Leuten erlebte er einen gewaltigen
Sturm, der das Schiff hin und her warf. Als da auch jene Leute die Götter zu
Hilfe riefen, sagte er: „Schweiget, auf daß sie nicht merken, daß ihr hier auf
dem Schiffe weilt." Von einem gottlosen Menschen gefragt, was denn die
Frömmigkeit eigentlich sei, schwieg er. Und als jener nach der Ursache des Schweigens
fragte, sagte er: „Ich schweige, weil du nach Dingen fragst, die dich nichts
angehen." Gefragt, was den Menschen besonders erfreulich wäre, sagte er:
„Die Hoffnung". Lieber, sagte er, spräche er Recht unter Feinden als unter
Freunden, denn von Freunden würde unvermeidlich einer sein Feind werden, von
den Feinden aber einer sein Freund. Gefragt, bei welcher Tätigkeit der Mensch
Freude empfände, sagte er, „wenn er Gewinn hat". „Sein Leben," sagte
er, „muß man so abmessen, als ob uns sowohl eine lange als eine kurze Lebenszeit
beschieden sei." Man müsse so lieben, als ob man später hassen würde, denn
die Schlechten seien in der Überzahl. - Bias, nach
(diol)
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