erserker  Es war ein Mann, der hieß der bleiche Björn, das war ein Berserker. Er zog durchs Land und forderte jeden zum Zweikampf, der nicht nach seinem Willen tun wollte. Er kam um die Winterzeit auf Thorkels Hof. Damals hatte Ari die Wirtschaft schon übernommen. Björn ließ Ari die Wahl: entweder solle er sich ihm auf dem Stockaholm dort im Surental zum Zweikampf stellen oder ihm sein Weib ausliefern. Ari wählte nicht lange; er wollte lieber kämpfen als sich und seiner Frau den Schimpf antun. Eine Frist von drei Nächten wurde festgesetzt. - Nun kam der verabredete Tag. Da schlugen sie sich, und das Ende war, daß Ari fiel und sein Leben ließ. Björn meinte, nun habe er sich Land und Weib erkämpft; aber Gisli sagte, er wolle lieber sterben als das geschehen lassen; er wolle sich dem Björn zum Kampf stellen.

Da sagte Ingibjörg zu ihm: »Wenn ich auch Aris Weib wurde, so hätte ich doch lieber dich zum Manne gehabt. - Mein Knecht Kol hat ein Schwert, das heißt Grauseite; bitte ihn, daß er es dir leiht. Denn in dem Schwerte steckt die Kraft, daß der den Sieg behält, der's im Kampfe führt.«

Da bat Gisli den Knecht um das Schwert, und der lieh es nur ungern her. Gisli waffnete sich zum Zweikampf, und sie schlugen sich, und das Ende war, daß Björn fiel. Gisli war sehr froh über diesen Sieg; und nun, sagt man, warb er um Ingibjörg. Er wollte eine solche Frau seinem Geschlecht erhalten; und sie wurde sein Weib. Er übernahm den ganzen Besitz und wurde ein mächtiger Mann. Bald darauf starb sein Vater, und die ganze Erbschaft fiel an Gisli. Da ließ er alle die totschlagen, die Björn begleitet hatten. - Gisli-Saga, nach: Die schönsten Geschichten aus Thule. München 1993. Hg. H.M. Heinrichs

Berserker (2) Von Natur aus ist der Krieg das einzige Handwerk der Amazone. Er ist für sie die Lebensfrage. Um jeden Preis muß sie ihre Sklaven unaufhörlich ergänzen. Ohne Rücksicht auf Zahl und Größe ihrer Gegner greift sie immer wie rasend an, weicht nie zurück und zielt sofort nach den Köpfen. Ihre ausschließlich kämpferischen Gewohnheiten habe ihren Instinkt und infolgedessen ihre Taktik in einer gewissen Richtung entwickelt, die weder die Anpassungsfähigkeit noch die Intelligenz der Sanguinen verrät. Sie hat auch nichts von deren Milde und Sanftmut. Den Sanguinen widerstrebt es, dem Feind eine tödliche Wunde beizubringen, sofern es nicht für den Sieg erforderlich ist. Will die Sanguine der Rufibarbis Beute abjagen, nach der es sie gelüstet, begnügt sie sich damit, den Gegner müde zu hetzen. Die Amazone aber schneidet ihr gleich den Kopf ab und trägt ihn mit dem Kokon zusammen fort. Manchmal packt sie im. Handgemenge ein wahrer Blutrausch. Dann zerreißt sie alles, was ihr unter die Kiefer kommt, Larven, Puppen, Holzstücke, ihre eigenen Waffenbrüder und selbst ihre Sklaven, die sie zu beruhigen suchen. Aber Haudegen, wie sie sind, haben die Amazonen einen Mut ohnegleichen, und ihrer sechzig können ein Heer von Sanguinen schlagen, die doch gewiß große Strategen, gefürchtete Piraten sind und es an Tapferkeit nicht fehlen lassen.  - (maet)
 
 

Krieger Wut

 

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