syl   In Marseille ist das merkwürdigste Asyl, das ich kenne, ein vielstöckiges, lagerhausartiges Gebäude, in dem es keine Betten gibt, man schläft auf dem bloßen Boden. Man braucht keine Ausweispapiere. Um sechs Uhr abends wird das Haus geöffnet, um acht Uhr geschlossen, und in der Früh um sieben werden alle wie Hunde hinausgejagt. - (szi)

Asyl (2)  Der New Yorker Polizist James Edwards trifft bei einer Verfolgungsjagd überraschend auf einen Außerirdischen, der daraufhin Selbstmord begeht. Kurz darauf tritt der mysteriöse Agent K. in Edwards Leben, der ihn für die Geheimorganisation „Men in Black“ rekrutiert. Denn was der normale Bürger nicht wissen darf: Außerirdische leben schon seit Jahrzehnten auf der Erde, diese ist nach K.s Worten so etwas wie „Casablanca ohne Nazis“. Außerirdische aus allen Teilen der Galaxis können auf der Erde Asyl beantragen und hier Zuflucht finden. Die Men in Black erteilen Aufenthaltserlaubnisse und kümmern sich darum, dass sich die Außerirdischen auf der Erde nicht allzu sehr daneben benehmen und illegale Außerirdische abgeschoben werden. Ein besonderes Hilfsmittel, um ihre Tätigkeit vor den Menschen zu verbergen, ist ein oft benutzter Kurzzeit-Gedächtnis-Löscher. - Wikipedia

Asyl (3) »Die Gottheit des Asylons gewährte das Geschenk der Immunität jedem unschuldig Verfolgten, besonders auch dem Landfremden, doch auch dem mit Mordschuld Beladenen, um die Kontinuität der Blutrache aufzuheben. Hier liegen die Ansätze für die sekundäre politischsoziale Ausformung des Asyl-Gedankens im utilitaristischen Sinne einer nicht mehr vorwiegend religiös gebundenen Rechtsordnung. Diese billigte nicht mehr allen, sondern nur bestimmten, durch Tradition und Bedeutung hervorragenden Altertümern die Asylie als ein von Staats- und wirtschaftspolitischen Gesichtspunkten diktiertes und der diplomatischen Anerkennung durch Dekret bedürftiges Privileg zu. Sie garantierte damit den Schutz des sonst praktisch rechtlosen Fremden im Interesse internationalen Handelsverkehrs.« - Der Kleine Pauly. München 1975, nach: H. M. Enzensberger, Die Große Wanderung. 33 Markierungen. Frankfurt am Main 1993

Asyl (4) »Die am häufigsten vorkommenden Asyle, deren Bedürfnis sich vornehmlich in den großen Städten fühlbar macht, sind folgende: 1) für Trunkenbolde (Trinkerasyle); 2) für Prostituierte (öfters Magdalenenstifte benannt); 3) für entlassene Strafgefangene, denen es an Beschäftigung fehlt; 4) für arme Wöchnerinnen; 5) Asyle für Obdachlose. - Lexikon von ca. 1900, nach: H. M. Enzensberger, Die Große Wanderung. 33 Markierungen. Frankfurt am Main 1993

Asyl (5) Der Gedanke des Asyls war von Anfang an zweideutig. Religiös bestimmte Ethik und Opportunität sind dabei eine schwer durchschaubare Verbindung eingegangen. Am Anfang standen Raub, Mord und Totschlag. Innerhalb des eigenen Clans gab es keine andere Sanktion als die endlose Kette der Vergeltung. Wer nicht zum Stamm gehörte, war gänzlich rechtlos. Die Asylie, etymologisch betrachtet der Ort, wo man nicht geplündert wird, war ein Notbehelf, um Abhilfe zu schaffen und Austausch und Verkehr über die Stammesgrenzen hinweg überhaupt zu ermöglichen.

Dabei mußte in Kauf genommen werden, daß die Immunität des Asyls gleichermaßen für Schuldige und Unschuldige, Täter und Opfer galt. -   H. M. Enzensberger, Die Große Wanderung. 33 Markierungen. Frankfurt am Main 1993

 

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