Zusammenhang, unterirdischer  Der Zusammenhang des Phänomens der heißen Quellen mit Erdbeben und Vulkanen ist eben so merkwürdig als constatirt. Als im Jahre 1755 Lissabon erschüttert und zerstört wurde, blieben die Quellen zu Carlsbad und Teplitz aus, und kamen rothgefärbt zurück. In demselben Zeitpunkte erfolgte ein Wasserbeben im Ocean, empfunden von dem Westindischen Archipelagus an bis nach Åbo in Finnland. Ueberhaupt fehlt es nicht an entscheidenden Beweisen, daß die vulkanischen Wirkungen nicht von kleinlichen der Oberfläche nahen Ursachen abhangen, sondern große, tiefbegründete Erscheinungen sind. Selbst die Erdbeben liefern merkwürdige Beweise von der Existenz unterirrdiseher Verbindungen, nicht blos zwischen vulkanischen Bändern, sondern auch zwischen Feuerschlünden, die weit voneinander entfernt sind. So stieß der Vulkan bei der Stadt Pasto 3 Monat lang ununterbrochen eine hohe Rauchsäule aus. Diese Säule verschwand in demselben Augenblick, am 4. Febr. 1797 als 60 Meilen davon das große Erdbeben von Riobamba, und der Schlammausbruch des Moya 30 - 40.000 Indianer tödtete. Dieses Erdbeben, das zerstörendste von dem man vielleicht überhaupt Kenntniß hat, schien sich im Innern des Tuncwagua vorbereitet zu haben, in welchem man schon Jahre vorher von Zeit zu Zeit Getöse und Brüllen gehörl hatte. Die Mitempfindung dieses Erdbebens reichte über einen Erdstrich von 170 lieues von Süden nach Norden, 40 lieues im Umfange wurde alles zerstört, und von herabstürzenden Bergtrümmern begraben. Dabei spaltete die Erde am Fuße des Tuncuragua, und Ströme von übelriechendem Schlamme entstürzten den Schlünden, und verwüsteten alles umher. - Alexander von Humboldt, Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt am Main 1993 (it 1540)
 
 

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